Berlin. Bei einem Gefecht in Afghanistan sind am Dienstag drei Bundeswehr-Soldaten getötet worden. Dirk Hautkapp kommentiert: Bundestag und Regierung lassen die Bundeswehr in Afghanistan allein.
Die Debatte darüber, ob und wie schnell Deutschland mit seinen Soldaten aus Afghanistan abziehen muss, wird durch die jüngsten Todesfälle abermals beschleunigt. Nicht weil Grundsätzliches zu diskutieren wäre. Nein, weil der Aberwitz immer deutlicher zutage tritt.
Die Bundeswehr, im Norden mehr zum Wiederaufbau denn zum Kampf stationiert, kommt seit Wochen in immer dramatischerer Frequenz unter feindliches Feuer. Das nötige Material, um sich zu wehren, hat sie nicht. Etwa schnelle Kräfte aus der Luft, die der Truppe am Boden helfen könnten, wenn es nötig ist.
Für diesen Fall setzt man auf die Luftunterstützung durch Kampfflugzeuge der Verbündeten, sprich der Amerikaner. Die aber sind weit weg. Und meistens ausgelastet. Da taucht die Frage auf: Wie lange wollen Parlament und Regierung es noch verantworten, die Soldaten in eine brandgefährliche Mission zu schicken, ohne ihnen den Mindestschutz zu geben, den westliche Technik leisten kann?