Münster. .

Sie gehören zu den Glückspilzen dieses Jahres: 26 Menschen aus Nordrhein-Westfalen tippten in diesem Jahr die richtigen Zahlen auf ihren Lottoscheinen und wurden dadurch zu Millionären.

In einem Fall konnte sich ein Gewinner sogar über einen achtstelligen Betrag freuen. Ende Juli strich ein Lottospieler aus Ostwestfalen mit „sechs Richtigen“ und der korrekten Superzahl rund 11,9 Millionen Euro ein. „Das war der absolute Top-Gewinn in diesem Jahr“, sagt Bodo Kemper von der Westdeutschen Lotterie GmbH in Münster.

Ob sich das Leben der neuen Lottomillionäre grundlegend geändert hat, ist nicht bekannt. „Der Traum ist natürlich immer ein neues Auto, eine Weltreise oder ein eigenes Haus“, sagt Kemper. Nach dem Gewinn blieben viele Menschen allerdings bescheiden und verfielen nicht in einen Kaufrausch. Dazu trage auch die von der Lottogesellschaft angebotene Gewinnerbetreuung bei. Den neuen Millionären wird dabei geraten, Stillschweigen über den Gewinn zu bewahren und in den ersten Wochen keine überstürzten Entscheidungen zu treffen. „Viele Gewinner entscheiden sich am Ende dafür, das Geld in die Ausbildung der Kinder zu stecken oder Schulden abzubauen“, sagt Kemper.

Den ersten Millionengewinn in diesem Jahr gab es Anfang Februar. Ein Spieler aus Bielefeld konnte sich über 1,1 Millionen Euro freuen. Ende März folgte dann der erste richtig große Gewinn. Rund sieben Millionen Euro gingen an einen Tipper in Ostwestfalen. Den vorerst letzten Millionengewinn in diesem Jahr gab es an Weihnachten. Ein Lottospieler aus dem Kölner Raum kassierte bei der Samstagsziehung von „6 aus 49“ rund 7,9 Millionen Euro - der dritthöchste Einzelgewinn in 2010. Die beiden Ziehungen am Mittwoch und Samstag (29. Dezember und 1. Januar) werden das Jahresergebnis komplettieren.

Suchaktion nach Millionengewinner

In besonderer Erinnerung bleibt der Fall eines Millionengewinners aus dem Raum Köln/Bonn. Am 22. September gewann ein Lottospieler dank der richtigen Gewinnzahlen 8,4 Millionen Euro. Der Gewinner meldete sich aber nicht. Einen Monat später begann dann eine Suchaktion mit Plakaten, die wiederum erst einen Monat später zum Erfolg führte. „Der Gewinner war ein sporadischer Lottospieler, der den Gewinnschein in seinem Portemonnaie mich sich rumtrug und nicht mehr daran gedachte hatte“, sagt Kemper.

Dass ein Millionengewinner auf sein Glück erst aufmerksam gemacht werden muss, ist eher die Ausnahme. „Das war eine ganz außergewöhnliche Geschichte“, sagt Kemper. Die meisten Spieler warteten zwei, drei Wochen und meldeten sich dann erst in den Annahmestellen wegen ihres Gewinns. Grund dafür seien Lottoscheine, die über mehrere Wochen liefen und erst am Ende kontrolliert würden.

Einen vergleichbaren Fall wie in diesem Jahr habe es zuletzt 2003 gegeben. Damals habe der Spieler allerdings lange Zeit überlegt, ob er die Millionen überhaupt annehmen soll. „So ein Gewinn verändert schließlich das Leben“, sagt Kemper.

Viele Großgewinne im Ruhrgebiet

Besonders tippsicher waren in diesem Jahr die Lottospieler aus dem Ruhrgebiet. Insgesamt 62 Mal wurde dort ein Spitzengewinn von mehr als 100.000 Euro ausgeschüttet. Im Rheinland gab es 56 und im Sauerland 33 Hochgewinne. Unter den nordrhein-westfälischen Stadtregionen hatte Köln die Nase vorn. Allein dort gab es 23 Mal einen Großgewinn in 2010. Auf den weiteren Plätzen folgten Düsseldorf (elf), Dortmund (neun) sowie Bonn, Oberhausen, Hagen und Siegen (jeweils acht).

Abgesehen von den Einzelgewinnen in Millionenhöhe zahlte die Westdeutsche Lotterie in diesem Jahr rund 750 Millionen Euro an Gewinnen aus. Dazu zählten neben dem klassischen „6 aus 49“ auch Spiel 77, Super 6 und die Sportwetten Oddset. Etwa 630 Millionen Euro aus Lotterie-Erträgen wurden an das Land Nordrhein-Westfalen abgeführt. Dieses Geld kam unter anderem dem Denkmal- und Naturschutz, der Wohlfahrt und dem Sport zugute. (dapd)