Münster/Köln. .

Eine vergangene Woche gestartete Plakat-Fahndung nach einem Lotto-Gewinner war erfolgreich. Wie Westlotto am Montag mitteilte, hat sich der Tippspieler gemeldet. Er hatte im September 8,4 Millionen Euro gewonnen - ohne es zu merken.

Ein Lottospieler aus dem Raum Köln-Bonn ist jetzt mit einer ungewöhnlichen Aktion zum Millionär geworden. Der Mann hatte am 22. September beim Mittwochslotto sechs Richtige mit Superzahl und damit 8,4 Millionen Euro gewonnen. Doch weil sich der Gewinner auch zwei Monate danach noch nicht gemeldet hatte, startete Westlotto einen Fahndungsaufruf. Mit Erfolg.

Den Tippschein schlicht vergessen

„Der Gewinner hat sich am Wochenende bei uns gemeldet“, erklärte Westlotto-Sprecher Bodo Kemper am Montag auf Anfrage von DerWesten. Der frisch gebackene Lotto-Millionär komme aus dem Raum Köln-Bonn und hatte schlicht vergessen, dass er im September einen Vier-Wochen-Schein ausgefüllt hatte: „Ich hatte in den letzten Wochen so viel um die Ohren, dass ich meinen kleinen Lotto-Tipp völlig aus den Augen verloren hatte“, teilte Westlotto mit.

Nähere Angaben zur Personen kann man bei Westlotto nicht machen, erklärte Kemper - „aus Persönlichkeitsschutz“. Die Fahndungsaktion ist laut Kemper „absolut außergewöhnlich“. Zuletzt hätte man vor fünf Jahren nach einem Gewinner gesucht. Damals ging es um 9,1 Millionen Euro - die ein Spieler in Dortmund ertippt hatte.

Plakate in 500 Lotto-Läden

Mit Plakaten in 500 Lotto-Annahmestellen und einem breiten Aufruf über die Medien hatte Westlotto nach dem Glückspilz gesucht. Der Tippspieler hat deshalb doppelt Glück, dass er noch an seinen Gewinn kommt. Normalerweise verfallen Gewinne in der 13. Woche nach der letzten Spielteilnahme. Im aktuellen Fall wäre der Zeitpunkt am 11. Januar kommenden Jahres. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Gewinner dann noch meldet, ist sehr gering, erklärt Bodo Kemper: „In der Regel melden sich die Gewinner zwei bis drei Wochen nach der Ausziehung“. Die wenigsten geben der Lotto-Gesellschaft vorab ihre Bankdaten bekannt. Kemper: „80 Prozent spielen anonym“.

Die Plakataktion hat jedenfalls für reichlich Betrieb in den Lotto-Läden gesorgt, berichtet Kemper: „Manche Tipper haben ihre Quittungen dort zwei und dreimal überprüfen lassen“. Auch in der Telefonzentrale von Westlotto in Münster hätten sich die Anrufe gehäuft, sagt Kemper: „Eine ältere Dame rief ganz aufgeregt an, weil ihr Dackel die Spielquittung aufgefressen hatte“. Und selbst aus Spanien hätte sich ein Ehepaar gemeldet, das dort überwintert: „Sie sagten, sie hätten die Quittung in den Müll geworfen, aber einen Termin mit der Müllabfuhr gemacht, um den Abfall zu durchforsten.“