Berlin. .

Während sich der Verkehr auf den Straßen in NRW normalistert, ärgern sich Bahnreisende über Verspätungen und überfüllte Züge. Am Frankfurter Flughafen kam es zu Tumulten unter den wartenden Fluggästen.

Viele Züge der Deutschen Bahn sind in ganz Deutschland wegen des Winterwetters verspätet und überfüllt, einige fallen sogar aus. Das sagte der Sprecher Personenverkehr, Holger Auferkamp, am Samstag der dapd. Einige Züge seien so überfüllt, dass die Fahrgäste gebeten worden seien, wieder auszusteigen und den nächsten Zug zu nehmen. Deswegen sollten Passagiere der Lufthansa, denen ein Umstieg auf die Bahn empfohlen worden sei, nicht zu viel erwarten.

Die Bahn setze alle Züge ein: „Es rollt alles, was rollen kann“, betonte er, räumte aber ein, teilweise könnten nur einteilige Züge fahren. Wegen der Straßenverhältnisse seien viele Menschen auf die Bahn umgestiegen, begründete er die „sehr hohe Auslastung“. Auferkamp empfahl, sich auf der Internetseite der Bahn oder der kostenlosen Hotline über Verspätungen zu informieren. Fahrkarten könnten bis einschließlich 26. Dezember kostenlos umgetauscht werden oder der Preis würde erstattet.

Die größten Verspätungen gebe es auf den Hauptrouten nach Hamburg, Frankfurt, München und Berlin, sagte Auferkamp. Vor allem im Nahverkehr in Sachsen-Anhalt gebe es wegen der Reparaturarbeiten nach dem Brandanschlag auf Signal- und Sicherungsanlagen größere Verspätungen. In der Nacht zu Donnerstag hatten Täter im Zusammenhang mit dem Castor-Transport in Schönebeck und Magdeburg Benzin in Kabelschächte gegossen und angezündet.

Verkehrslage normalisiert sich - Leichter Schneefall und strenger Frost

Trotz des anhaltenden Winterwetters hat sich die Verkehrslage in Nordrhein-Westfalen am Samstag normalisiert. Wie ein Sprecher der Landesleitstelle der NRW-Polizei mitteilte, gab es anders als am Freitag keine überhöhte Zahl von Verkehrsunfällen. Der Flugbetrieb am Airport Düsseldorf lief nach Angaben eines Sprechers störungsfrei.

In den Regierungsbezirken Düsseldorf, Köln und Arnsberg besteht auf den Straßen allerdings akute Glättegefahr. Zwischen Freitagabend und dem frühen Samstagmorgen hatte die Polizei noch knapp 200 witterungsbedingte Verkehrsunfälle gemeldet.

In Hille (Kreis Minden-Lübbecke) kam am Freitagabend ein 21-jähriger Pkw-Fahrer ums Leben. In einer Kurve war er aus bislang ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abgekommen und prallte mit der Fahrerseite gegen einen am Straßenrand stehenden Baum.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldete am Samstagmittag von Westen erneut aufkommenden leichten Schneefall. In der kommenden Nacht stellt sich demnach mäßiger, im Osten von NRW teils auch strenger Frost bis zu minus zwölf Grad ein.

Chaos im Terminal des Frankfurter Flughafens - Polizei schreitet ein

Die Situation unter den zum Teil seit Tagen wartenden Reisenden am Frankfurter Flughafen ist am Samstagvormittag eskaliert. Die Polizei musste eingreifen, als es an der Gepäckabfertigung zu tumultartigen Auseinandersetzungen zwischen Passagieren kam, wie ein Sprecher des Flughafens auf dapd-Anfrage sagte. Details wollte er mit Verweis auf die Luftfahrtgesellschaften und die Polizei nicht nennen. „Wir haben vollstes Verständnis, wenn die Fluggesellschaften die Polizei zur Hilfe rufen, weil sie mit Passagieren nicht fertig werden“, fügte er hinzu.

In den Terminals ist die Lage dem Sprecher zufolge inzwischen „sehr angespannt“. Als Engel verkleidete Mitarbeiter sollten darum nun beruhigend auf die Fluggäste einwirken, die mitunter schon seit Tagen auf ihren Flug warteten.

Tausende Passagiere warteten am Samstagvormittag am Frankfurter Flughafen auf ihren Abflug. Für den Tag seien bereits 120 Flüge gestrichen worden, sagte der Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport. Er rechne damit, dass an Deutschlands größtem Airport noch mehr Starts und Landungen annulliert werden müssen. Zwar seien die Bahnen geräumt, allerdings bekomme Frankfurt die Schließungen anderer europäischer Flughäfen zu spüren, zum Beispiel in Italien und Kroatien. Am Freitag waren 560 von 1.400 Flügen in Frankfurt ausgefallen.

Wegen der massiven witterungsbedingten Flugausfälle am Frankfurter Flughafen hat die Lufthansa am Samstag Kunden mit Flugzielen innerhalb Deutschlands dazu aufgerufen, auf die Bahn umzusteigen. Die Tickets würden erstattet, sagte ein Sprecher am Samstag. Außerdem wurde ein telefonische Hotline eingerichtet, und zwar unter der Nummer: 0180 5838426. (dapd)

- Hotline der Bahn: 08000 99 66 33

-Hotline der Lufthansa: 0180 5838426