Hamburg.
Was für ein Akt! Drei Fernsehshows wollen ARD und ProSieben darauf verwenden, den Song auszuwählen, den Lena Meyer-Landrut beim Eurovision Song Contest in Düsseldorf präsentieren wird.
Zwölf Lieder stehen zur Wahl - doch nur eines davon kann Lenas Lied für Düsseldorf werden: In drei Shows wollen ARD und ProSieben im kommenden Jahr von den Zuschauern bestimmen lassen, mit welchem Song Lena Meyer-Landrut zur Titelverteidigung beim Eurovision Song Contest antritt, wie der NDR am Donnerstag in Hamburg mitteilte. In den beiden Halbfinals am 31. Januar und 7. Februar stehen jeweils sechs Lieder für Lena zur Auswahl. Die drei Lieder mit den meisten Stimmen in jedem Halbfinale wird die 19-jährige Hannoveranerin dann noch einmal im Finale am Freitag, den 18. Februar singen, bevor die Zuschauer dann das Lied auswählen. Mit diesem soll Lena dann Deutschland beim ESC-Finale am 14. Mai in Düsseldorf vertreten.
Das ungewöhnliche Casting-Format, statt des Künstlers nur das Lied zu bestimmen, hatte Lenas Entdecker Stefan Raab nach deren Sieg beim ESC in Oslo in diesem Jahr durchgesetzt. Er wollte, dass die 19-jährige als Titelverteidigerin im eigenen Land noch einmal antreten darf.
Raab als Jury-Präsident
Wie schon in der Sendung „Unser Star für Oslo“ wird Raab in dem Nachfolgeformat „Unser Song für Deutschland“ Präsident einer Jury sein. Dieser sollen neben Raab Vertreter der Musik- und Entertainmentbranche angehören, moderiert werden die Shows erneut von Sabine Heinrich und Matthias Opdenhövel.
Der ARD-Koordinator Unterhaltung und Teamchef für den ESC, Thomas Schreiber, erklärte, „Lenas erfolgreiche Titelverteidigung in Düsseldorf ist Teil zwei der nationalen Aufgabe - dazu tritt eine bewährte und bereits siegreiche Mannschaft an.“ Er erwarte, dass mit der Unterstützung bekannter Komponisten und renommierter Jurymitglieder die Zuschauer den richtigen Song für Deutschland auswählen.
Anke Engelke, Judith Rakers und Stefan Raab moderieren in Düsseldorf
Den großen Abend selbst in Düsseldorf werden andere moderieren: Beim größten internationalen Fernsehereignis des Jahres werden Anke Engelke, Judith Rakers und Stefan Raab auf der Bühne der Düsseldorf Arena stehen. Vor ca. 35.000 Zuschauern in der Arena und vor bis zu 120 Millionen Fernsehzuschauern weltweit werden die drei auf englisch und französisch durch den Eurovision Song Contest führen. Der Kommentar für die Zuschauerinnen und Zuschauer in Deutschland kommt wieder von dem NDR-Musikexperten Peter Urban.
NDR-Intendant Lutz Marmor: „Für die größte Musikshow der Welt haben wir exzellente Präsentatoren gefunden. Wir werden Europa ein guter Gastgeber sein. Ich freue mich auf einen spannenden Eurovision Song Contest aus Deutschland!“
Alle drei ESC-Shows live im Fernsehen
Thomas Schreiber, ARD-Koordinator Unterhaltung und Teamchef für den Eurovision Song Contest: „Die Besten aus Deutschland für Europa - Anke, Judith und Stefan werden die 35.000 Menschen in der Arena und die 120 Millionen Fernsehzuschauer begeistern. Dazu die Musiker aus mehr als 40 Ländern und ein paar Überraschungen in der Show - der Eurovision Song Contest am 14. Mai wird das Fernseh-Ereignis 2011.“
Zum ersten Mal werden 2011 alle drei großen ESC-Shows bundesweit live im TV zu sehen sein: Das erste Halbfinale des internationalen Wettbewerbs, in dem sich ca. zwanzig Länder um die Finalteilnahme bewerben, zeigt ProSieben am Dienstag, 10. Mai, um 21.00 Uhr. Das zweite Halbfinale mit ebenfalls rund zwanzig Nationen wird am Donnerstag, 12. Mai, um 21.00 Uhr live im Ersten übertragen. Die nationalen Jurys und das europäische TV-Publikum bestimmen, wer die zwanzig Länder sind, deren Interpreten in die Endrunde einziehen und Lena den Titel streitig machen. Die genaue Zahl der Teilnehmerländer wird erst im Januar 2011 feststehen. Aller Voraussicht nach wird Italien zum ersten Mal seit 13 Jahren wieder dazugehören. Am 14. Mai ab 21.00 Uhr entscheiden die europäischen Zuschauer im ESC-Finale dann, ob Lena ihren Titel als Europameisterin im Singen erfolgreich verteidigen kann - das Erste ist live dabei.
Anke Engelke ist „seit dem Grand Prix 1974 großer ABBA-Fan“
Anke Engelke, geboren in Montreal/Kanada, ist dreisprachig (englisch, französisch, deutsch) aufgewachsen. Die Schauspielerin und Entertainerin ist seit ihrem zwölften Lebensjahr als Moderatorin im Radio und Fernsehen tätig und singt seit mehr als zwanzig Jahren in einer Soulband. Das europäische Publikum kennt Anke Engelke u. a. durch die Moderation diverser Filmpreise, darunter die Verleihung des Europäischen Filmpreises und die Berlinale. Im deutschen Fernsehen ist Anke Engelke derzeit u. a. im ZDF, auf Sat.1 und im KI.KA zu sehen, dem Kinderkanal von ARD und ZDF. „Was für eine große Ehre und Freude, den ESC moderieren zu dürfen. Ich bin nicht nur seit dem Grand Prix 1974 großer ABBA-Fan, sondern auch seit mehr als zehn Jahren in meinem Freundes- und Familienkreis für die interne ESC-Punktvergabe zuständig.“
Judith Rakers ist eines der Gesichter der „Tagesschau“, der erfolgreichsten Nachrichtensendung Deutschlands. Im NDR Fernsehen moderiert sie gemeinsam mit Giovanni di Lorenzo die Radio Bremen-Talkshow „3 nach 9“. Davor führte sie u. a. durch das „Hamburg Journal“ im NDR Fernsehen und arbeitete als Hörfunk-Moderatorin und TV-Autorin. „Der Eurovision Song Contest ist für mich Institution und Kult zugleich: Als Kind war er Pflichtprogramm bei uns zu Hause, im Studium feierten wir wilde Grand-Prix-Partys und jetzt darf ich Teil des Moderatorenteams sein. Ich freue mich riesig darauf!“
Stefan Raab ist Moderator und Protagonist zahlreicher Unterhaltungsshows bei ProSieben. Am Eurovision Song Contest nahm er bereits viermal teil: 1998 und 2004 als Komponist und Texter für Guildo Horn und Max Mutzke und 2000 interpretierte er seinen Titel „Wadde hadde dudde da?“ persönlich in Stockholm. Als Erfinder von „Unser Star für Oslo“ ist er der Vater des Erfolges von Lena und damit auch mitverantwortlich für den deutschen Sieg beim Eurovision Song Contest am 29. Mai 2010 in Oslo. „Ich war ja schon in vielen Funktionen dabei, aber das schlägt dem Fass den Boden aus. Ich freue mich sehr.“ (afp)