Washington. .

Die US-Regierung verklagt den britischen Energiekonzern BP und vier weitere Unternehmen wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko. Die Höhe der Forderung wurde nicht beziffert.

Die US-Regierung verklagt den britischen Energiekonzern BP und vier weitere Unternehmen wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko. Die USA werfen in der am Mittwoch veröffentlichten Klageschrift BP, Transocean, Anadarko Petroleum, der Mitsui-Sparte MOEX und dem Versicherer Lloyds of London Verstöße gegen US-Umweltgesetze vor und fordern Schadenersatz für die schlimmste Umweltkatastrophe in der US-Geschichte. Die Höhe der Forderung wurde nicht beziffert. Sie könnte aber bis zu 21 Milliarden Dollar betragen. Dem US-Justizministerium zufolge könnten noch weitere Firmen angeklagt werden. Experten erwarten einen langwierigen Rechtsstreit.

Ölverschmierte Pelikane an der Küste von Louisiana im Juni  2010. (Foto: afp)
Ölverschmierte Pelikane an der Küste von Louisiana im Juni 2010. (Foto: afp) © AFP

Auslöser der Ölkatastrophe war die Explosion und der Untergang der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ am 20. April. 87 Tage lang floss ungehindert Öl ins Meer - insgesamt rund fünf Millionen Barrel. Das ist etwa 16-mal mehr als bei der Exxon-Valdez-Katastrophe im Jahr 1989 in Alaska ins Wasser gelangte. Die Küste von vier US-Bundesstaaten wurde verschmutzt, neue Tiefsee-Bohrungen verboten, und das Image von BP litt entschieden. Der Konzern büßte rund 70 Milliarden Dollar an Marktwert ein und entließ seinen Chef Tony Hayward. Im September wurde das Bohrloch endgültig versiegelt.

Den US-Bestimmungen zufolge kann die Strafe für die Umweltverschmutzung bis zu 4100 Dollar pro Liter Öl betragen, das in den Golf geflossen ist. Voraussetzung hierfür ist grobe Fahrlässigkeit bei den Unternehmen. In der Summe würde dies rund 21 Milliarden Dollar bedeuten. Wird keine grobe Fahrlässigkeit festgestellt, kann die Strafe bei bis zu 1100 Dollar pro Liter liegen, was maximal 5,4 Milliarden Dollar bedeuten würde. (rtr)