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Thomas Gottschalk wird den ZDF-Jahresrückblick am Sonntag moderieren. Das teilte der Sender am Mittwoch mit. Der Moderator hatte offenbar über eine Absage nachgedacht und die Entscheidung vom Gesundheitszustand von Samuel Koch abhängig gemacht.

Thomas Gottschalk hat sich entschieden: Er wird den ZDF-Jahresrückblick am Sonntag moderieren. Die Bild-Zeitung hatte am Mittwoch berichtet, er denke über eine Absage nach und wolle seine Entscheidung von der Genesung des verunglückten Samuel Koch abhängig machen. Laut Sender wird Gottschalk laufend über den Gesundheitszustand des jungen Mannes informiert.

ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut sagte im Vorfeld, die Sendung finde auf jeden Fall statt. Sie habe mit dem Unglück bei „Wetten, dass..?“ ja nichts zu tun. „Natürlich können wir ihn nicht zwingen - die Entscheidung treffen wir gemeinsam.“ Ursprünglich sollte die Entscheidung erst am Donnerstag fallen. Offenbar haben sich Sender und Moderator jetzt aber schon früher geeinigt. Als Gäste sind unter anderem Iris Berben, Mario Adorf, Michael Schumacher und Alice Schwarzer angekündigt. Der ZDF-Jahresrückblick „Menschen 2010“ wird am Freitag (10. Dezember) in München aufgezeichnet und am Sonntag (12. Dezember, 20.15 Uhr) ausgestrahlt.

Sendung soll weitergeführt werden

Wettkandidat Saumel Koch war am Samstagabend in der Düsseldorfer Messehalle bei dem Versuch, mit Sprungfedern an den Füßen über fahrende Autos zu springen, gestürzt und hatte sich schwere Verletzungen an der Halswirbelsäule zugezogen. Möglicherweise bleibt der 23-Jährige nach Angaben seiner Ärzte dauerhaft gelähmt. „Eine vollständige Erholung ist unserer Ansicht nach jetzt unwahrscheinlich“, hatte der Direktor der Klinik für Neurologie an der Düsseldorfer Uniklinik, Hans-Jakob Steiger, am Dienstag in Düsseldorf gesagt. Wie eine Sprecherin der Klinik am Mittwoch sagte, soll Koch erneut - und damit zum dritten Mal - operiert werden. Dadurch solle seine Wirbelsäule stabilisiert werden. Ein Zeitpunkt für die Operation stehe noch nicht fest.

"Wetten, dass..?"-Erfinder Frank Elstner sagte der Zeitschrift "Bunte": "So schrecklich und furchtbar dieser Unfall für den Wettkandidaten, seine Familie und alle Beteiligten auch ist, so etwas kann überall passieren. "Wetten, dass..?" wird es weiter geben. Wenn beim Fußball einer schwerstverletzt umfällt, wird auch weiter Fußball gespielt." Natürlich werde man sich fragen, ob diese Wette nicht zu gefährlich gewesen sei, da der Verunglückte schon während der Proben zweimal gestürzt sei. "Da ist lückenlose Aufklärung geboten", betonte Elstner. Und daraus werde der Sender Schlüsse ziehen. Elstner riet Gottschalk "heftig" davon ab, die Sendung jetzt hinzuwerfen. "Das ist wirklich nicht der Zeitpunkt, eine solche Entscheidung zu treffen", sagte Elstner, der die Show selbst mehrere Jahre moderiert hatte.

Nach Angaben von Bellut hat der Sender eine spezielle Unfallversicherung für alle Wettkandidaten abgeschlossen. Im Fall Samuel Koch seien sogar schon Zahlungen für die Behandlung geleistet worden, sagte er der "Bild". Für Folgekosten komme erst einmal die Versicherung auf. "Selbstverständlich wird sich auch das ZDF weiterhin um Samuel kümmern. Wir lassen weder ihn noch die Familie alleine." Er stehe in ständigem Kontakt mit der Familie, sagte Bellut. Außerdem kümmere sich ein eigenes Team des Senders in Düsseldorf um die Angehörigen.

„Wetten, dass..?“ soll nach Senderangaben weitergeführt werden. Die nächste Ausgabe ist für Februar in Halle (Saale) geplant. (rmu/dapd)