Berlin. .

Die Schuldenkrise in Portugal droht sich zuzuspitzen. Die Rating-Agentur Standards & Poor’s kündigte am Dienstag an, das Kredit Rating des hoch verschuldeten Staates womöglich weiter abzuwerten.

Die Ratingagentur Standard & Poor’s erwägt eine Abstufung des Ratings für das hoch verschuldete Portugal. Die Bewertung „A-“ könnte eventuell abgesenkt werden, teilte S&P am Dienstagabend mit. Eine Entscheidung werde in den kommenden drei Monaten fallen. Nach der Hilfszusage für Irland steht Portugal im Fokus der Finanzmärkte. Befürchtet wird, dass das Land seine Schulden nicht mehr bedienen kann.

Wirtschaftsweiser: In Europa ist ein Flächenbrand im Gange

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger fordert von Deutschland mehr Einsatz zur Rettung des Euro. „Die Risiken für den Euro sind enorm groß“, warnte Bofinger am Dienstag in der n-tv-Sendung „Das Duell“. Derzeit sei eine Art Flächenbrand im Gange, bei dem immer mehr Länder als problematisch angesehen werden. „Wo dieser Flächenbrand stoppt, weiß niemand.“ In Deutschland müsse man sich fragen, ob man den Euro weiter haben wolle. „Diese Grundsatzfrage muss man sich ganz klar stellen“, sagte Bofinger laut redaktionell vorab veröffentlichter Fassung. „Will man die Beziehung fortsetzen oder nicht? Und wenn man sie fortsetzen will, muss man sich engagieren.“

In der Euro-Schuldenkrise haben die Finanzmärkte nach der Hilfszusage für Irland den Fokus auf ebenfalls hoch verschuldete Länder wie Portugal und Spanien verlegt. Portugals Zentralbank warnte am Dienstag vor großen Risiken für die Finanzbranche des Landes. Auch Spanien sieht Grund zur Sorge, sollten die Zinslasten für das Land dauerhaft hoch bleiben. (rtr)