München. .

„Niveaulimbo“ ist das Jugendwort des Jahres 2010. Es beschreibt das ständige Absinken des Niveaus. Teenager nutzen es vor allem bei der Beschreibung aktueller TV-Formate. Das „Arschfax“ landete auf dem zweiten Platz, gefolgt vom„egosurfen“.

„Niveaulimbo“ ist das Jugendwort des Jahres 2010. Beeindruckt hat die diesjährige Jury, die trotz ihrer äußerst heterogenen Besetzung ihre Entscheidung einstimmig getroffen hat, die Zusammensetzung der beiden Begriffe „Niveau“ und „Limbo“ zu einem neuen selbstständigen Wort mit einer völlig anderen Bedeutung. Mit der Neuschöpfung „Niveaulimbo“ bezeichnen die Jugendlichen ein „ständiges Absinken des Niveaus“, vor allem in Bezug auf aktuelle TV-Formate, aus dem Ruder laufende Partys und sinnlose Gespräche.

Die Jury begründete ihre Wahl mit der Aussage, dass durch „Niveaulimbo“ die gegenwärtige Entwicklung der TV-Landschaft im Hinblick auf ihre Unterhaltungsformate von den Jugendlichen kritisch beäugt und entsprechend kommentiert wird. Ferner befand vor allem die jugendliche Jury, „dass der Begriff in vielen Bereichen einsetzbar ist, wie auch eine Vielzahl so genannter „Niveaulimbo“-Gruppen auf Facebook oder StudiVZ aktuell zeigt.“

Den „Egosurfer“ gibt es schon seit 1995

Platz 2 belegte das „Arschfax“, also „das Unterhosenetikett, das hinten aus der Hose hängt“ und deshalb sehr spannend ist, weil es für dieses Phänomen keine einfache Bezeichnung in der Hochsprache gibt. „Egosurfen“, also „sich selbst im Internet über Suchmaschinen suchen“, machte den 3. Platz. Dieses Wort ist nicht grundsätzlich neu: Erstmals tauchte es 1995 im internationalen Sprachgebrauch auf, erlangte aber angesichts der immer breiteren Nutzung der sogenannten „Social-Media-Plattformen“ wie MySpace oder Facebook nun erneut hohe Aktualität in der Jugendsprache.

Das „aufgetakelte Mädchen in viel zu enger Kleidung“, die „Speckbarbie“, wurde von der Jury zwar lange und heiß diskutiert, musste sich aber mit dem 4. Platz zufrieden geben, weil vor allem die jugendlichen Jurymitglieder den Begriff als zu abwertend empfanden. Der beim Chatten oder SMSen oft verwendete Begriff „n1, nice one“, der „gut gemacht!, geile Aktion!, hübsch, schön“ bezeichnet, erkämpfte sich Platz 5.

Bereits zum dritten Mal rief der Langenscheidt Verlag in Kooperation mit der Jugendzeitschrift Spiesser und dem Social Network MySpace zur Wahl „Jugendwort des Jahres“ auf. Kriterien wie Originalität, Kreativität, Wortneuschöpfung sowie natürlich der aktuelle Bezug zu gesellschaftsrelevanten und die Jugend bewegenden Themen lagen der Jurybeurteilung für das Jugendwort des Jahres ebenso wie für die gesamten Top Five 2010 zugrunde.

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