Essen. .

Der Regionalverband Ruhr streitet mit ehemaligen führenden Mitarbeitern um Geld. Im Fokus stehen dabei vor allem die beiden früheren Verbandsdirektoren Christa Thoben (CDU) und Gerd Willamowski (SPD), die Dienstwagen privat genutzt haben sollen.

Hintergrund: Bei einer Prüfung des Verbandes durch die Finanzbehörden wurde angeblich festgestellt, dass Dienstwagen des RVR privat genutzt worden seien. Diese Nutzung hätte als Lohnzusatz versteuert werden müssen, meinen die Prüfer. Der Regionalverband zahlte nach und will nun diese nachgezahlten Steuern von den ehemaligen Direktoren zurück.

Ist er Bahn gefahren oder mit dem Auto?

Während die ehemalige NRW-Wirtschaftsministerin der Regierung Rüttgers, die CDU-Frau Thoben, bereits die Zahlung von wenigen hundert Euro akzeptiert haben soll, wehrt sich SPD-Mann Willamowski gegen eine Nachforderung von rund 18 000 Euro vor Gericht. Nach Informationen dieser Zeitung sieht der Ex-Direktor sich als Opfer einer Intrige.

Nach Einschätzung der Finanzprüfer sei Willamowski im Zeitraum von 2003 bis 2004 nämlich privat mit dem Dienstwagen zwischen seinem Wohnort in Ahlen und dem Essener Dienstort gependelt. Tatsächlich aber pendelte Willamowski mit der Bahn. Dies beweisen sowohl das Fahrtenbuch des Dienstwagens, als auch die Fahrkarten des ehemaligen RVR-Direktors. Diese Belege wurden den Prüfern des Finanzamtes allerdings offenbar von RVR-Mitarbeitern verschwiegen. Aus dem Umfeld von Willamowski heißt es, es habe in seiner Dienstzeit eine Fehde zwischen ihm und Mitarbeitern des RVR-Rechnungsamtes gegeben. Es sei denkbar, dass hier jemand versuche, sich am ehemaligen Direktor zu rächen.

Willamowskis Klage gegen die Forderung des RVR wird am Montag vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen verhandelt.