Köln. .

Auch nach mehr als eineinhalb Jahren nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs werden noch Archivgüter geborgen – aber die letzten. Die Restbestände liegen unterhalb des Grundwasserspiegels.

Mehr als eineinhalb Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs hat auf dem Gelände die Suche nach den letzten verschütteten Archivbeständen begonnen. Seit Donnerstag wird unter Einsatz eines Baggers nach den vermuteten restlichen zehn Prozent gegraben, wie der stellvertretende Leiter des Stadtarchivs, Max Plassmann, berichtete.

Kölner Tragödie

3. März 2009: Gegen 13:55 Uhr kündigt sich das Unglück mit unterirdischem Grollen an. Kurze Zeit später...
3. März 2009: Gegen 13:55 Uhr kündigt sich das Unglück mit unterirdischem Grollen an. Kurze Zeit später... © ddp
...stürzt das Historische Stadtarchiv im Kölner Severinsviertel komplett ein. Das vierstöckige Haus...
...stürzt das Historische Stadtarchiv im Kölner Severinsviertel komplett ein. Das vierstöckige Haus... © ddp
...kippt nach vorne auf die Straße. Auch zwei benachbarte Wohngebäude...
...kippt nach vorne auf die Straße. Auch zwei benachbarte Wohngebäude... © ddp
...fallen teilweise in sich zusammen. Der Riss...
...fallen teilweise in sich zusammen. Der Riss... © ddp
...zieht sich quer durch ein Haus und eröffnet den Blick auf Wohnzimmerwände und Türen. In einem Badezimmer...
...zieht sich quer durch ein Haus und eröffnet den Blick auf Wohnzimmerwände und Türen. In einem Badezimmer... © ddp
...hängen nur noch das Waschbecken und ein Spiegel an der Wand. Am Abend...
...hängen nur noch das Waschbecken und ein Spiegel an der Wand. Am Abend... © ddp
...werden noch mehrere Menschen vermisst. Die Feuerwehr...
...werden noch mehrere Menschen vermisst. Die Feuerwehr... © ddp
...hat wenig Hoffnung, sie noch lebend aus den Trümmern zu bergen. Laut Rettungskräften...
...hat wenig Hoffnung, sie noch lebend aus den Trümmern zu bergen. Laut Rettungskräften... © ddp
...konnten sich jedoch etliche Menschen noch vor dem Einsturz aus dem Stadtarchiv retten. Bereits am Tag 1 des Unglücks...
...konnten sich jedoch etliche Menschen noch vor dem Einsturz aus dem Stadtarchiv retten. Bereits am Tag 1 des Unglücks... © ddp
...werden schwere Vorwürfe laut. Der Einsturz sei eine vorhersehbare Katastrophe gewesen, sagt der langjährige Abteilungsleiter des Archivs. Zuletzt habe es...
...werden schwere Vorwürfe laut. Der Einsturz sei eine vorhersehbare Katastrophe gewesen, sagt der langjährige Abteilungsleiter des Archivs. Zuletzt habe es... © ddp
...in der vergangenen Woche Hinweise auf erhebliche Senkungsrisse gegeben.
...in der vergangenen Woche Hinweise auf erhebliche Senkungsrisse gegeben. © ddp
4. März 2009: Die Einsturzstelle des Stadtarchivs wird mit etwa 1700 Kubikmetern Beton gefüllt. Derweil geht die Suche...
4. März 2009: Die Einsturzstelle des Stadtarchivs wird mit etwa 1700 Kubikmetern Beton gefüllt. Derweil geht die Suche... © AP
...nach den Vermissten weiter. Für zwei Männer gibt es kaum noch Hoffnung. Die Staatsanwaltschaft Köln...
...nach den Vermissten weiter. Für zwei Männer gibt es kaum noch Hoffnung. Die Staatsanwaltschaft Köln... © ddp
... nimmt unterdessen Ermittlungen auf. Als mögliche Unglücksursache...
... nimmt unterdessen Ermittlungen auf. Als mögliche Unglücksursache... © ddp
...wird schnell der Bau der neuen U-Bahn-Linie genannt. Doch die verantwortlichen Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) lehnen einen Baustopp ab.
...wird schnell der Bau der neuen U-Bahn-Linie genannt. Doch die verantwortlichen Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) lehnen einen Baustopp ab. © ddp
5. März 2009: NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) besucht die Unglücksstelle. Er nennt den Einsturz eine
5. März 2009: NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) besucht die Unglücksstelle. Er nennt den Einsturz eine "kulturelle Katastrophe". Die Suche... © ddp
...nach den beiden vermissten Männern verzögert sich. Hausreste...
...nach den beiden vermissten Männern verzögert sich. Hausreste... © ddp
...versperren den Einsatzkräften den Weg.
...versperren den Einsatzkräften den Weg. © ddp
6. März 2009: Die Restauration der Bestände des Kölner Stadtarchivs wird nach dem Einsturz...
6. März 2009: Die Restauration der Bestände des Kölner Stadtarchivs wird nach dem Einsturz... © ddp
...bis zu 30 Jahren dauern, befürchtet die Archiv-Leiterin. Das Stadtarchiv umfasst Dokumente aus mehr als 1000 Jahren Kölner und rheinischer Geschichte...
...bis zu 30 Jahren dauern, befürchtet die Archiv-Leiterin. Das Stadtarchiv umfasst Dokumente aus mehr als 1000 Jahren Kölner und rheinischer Geschichte... © ddp
...unter anderem 65.000 Urkunden, 104.000 Karten und eine halbe Million Fotos. Auch zahlreiche Nachlässe, darunter der des Schriftstellers Heinrich Böll, befinden sich darunter. Die früheste Urkunde...
...unter anderem 65.000 Urkunden, 104.000 Karten und eine halbe Million Fotos. Auch zahlreiche Nachlässe, darunter der des Schriftstellers Heinrich Böll, befinden sich darunter. Die früheste Urkunde... © ddp
...stammt aus dem Jahr 922. Der Kölner Kulturdezernent Georg Quander spricht von einem
...stammt aus dem Jahr 922. Der Kölner Kulturdezernent Georg Quander spricht von einem "Supergau für die historische Forschung in Deutschland und Mitteleuropa". Derweil tragen... © AP
...Feuerwehrleute den Schutt mit den Händen ab. Die Überlebenschancen der vermissten 17 und 24 Jahre alten Männer sind äußerst gering. Bei dem Einsturz der...
...Feuerwehrleute den Schutt mit den Händen ab. Die Überlebenschancen der vermissten 17 und 24 Jahre alten Männer sind äußerst gering. Bei dem Einsturz der... © ddp
...benachbarten Wohnhäuser sind 33 Menschen obdachlos geworden. Weitere 22 Bewohner angrenzender Häuser dürfen ihre Wohnungen aus Sicherheitsgründen vorerst nicht betreten.
...benachbarten Wohnhäuser sind 33 Menschen obdachlos geworden. Weitere 22 Bewohner angrenzender Häuser dürfen ihre Wohnungen aus Sicherheitsgründen vorerst nicht betreten. © ddp
7. März 2009: An der Einsturzstelle im Kölner Severinsviertel sind inzwischen rund 150 Tonnen Trümmerschutt abgetragen worden. Mehr als...
7. März 2009: An der Einsturzstelle im Kölner Severinsviertel sind inzwischen rund 150 Tonnen Trümmerschutt abgetragen worden. Mehr als... © ddp
...220 Rettungskräfte sind im Einsatz.
...220 Rettungskräfte sind im Einsatz. © ddp
8. März 2009: In der Nacht bergen die Retter die Leiche des ersten Todesopfers. Es ist ein 17-Jähriger, der vermutlich...
8. März 2009: In der Nacht bergen die Retter die Leiche des ersten Todesopfers. Es ist ein 17-Jähriger, der vermutlich... © ddp
...im Schlaf überrascht wurde. Der Auszubildende hatte von Mitternacht bis Dienstagmorgen in einer Bäckerei gearbeitet und sich danach wahrscheinlich sofort ins Bett gelegt. Beim Einsturz...
...im Schlaf überrascht wurde. Der Auszubildende hatte von Mitternacht bis Dienstagmorgen in einer Bäckerei gearbeitet und sich danach wahrscheinlich sofort ins Bett gelegt. Beim Einsturz... © ddp
...wurde der junge Mann von seinem Schlafzimmer im Dachgeschoß etwa 16 Meter in die Tiefe gerissen. Laut Obduktionsbericht war er sofort tot. Derweil...
...wurde der junge Mann von seinem Schlafzimmer im Dachgeschoß etwa 16 Meter in die Tiefe gerissen. Laut Obduktionsbericht war er sofort tot. Derweil... © ddp
...geraten die Kölner Verkehrsbetriebe als Bauherrn immer mehr unter Druck. Es mehren sich die Stimmen, die sagen, dass der Einsturz hätte verhindert werden können. Risse...
...geraten die Kölner Verkehrsbetriebe als Bauherrn immer mehr unter Druck. Es mehren sich die Stimmen, die sagen, dass der Einsturz hätte verhindert werden können. Risse... © ddp
...im Gebäude seien nicht auf ihre Ursachen hin überprüft worden, sagt etwa die Ingenieurkammer NRW. Im Stadtarchiv...
...im Gebäude seien nicht auf ihre Ursachen hin überprüft worden, sagt etwa die Ingenieurkammer NRW. Im Stadtarchiv... © ddp
...waren den Angaben zufolge bereits Ende 2008 bis zu vier Zentimeter breite Risse entdeckt worden. Die Stadt hatte dazu ein Gutachten in Auftrag gegeben, das weitere Untersuchungen empfohlen hatte. Doch...
...waren den Angaben zufolge bereits Ende 2008 bis zu vier Zentimeter breite Risse entdeckt worden. Die Stadt hatte dazu ein Gutachten in Auftrag gegeben, das weitere Untersuchungen empfohlen hatte. Doch... © ddp
...sowohl die Stadt Köln als auch die KVB seien dieser Empfehlung nicht gefolgt, lautet der Vorwurf.
...sowohl die Stadt Köln als auch die KVB seien dieser Empfehlung nicht gefolgt, lautet der Vorwurf. © ddp
9. März 2009: Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) spricht ein Machtwort: Er fordert die KVB auf, die Erdarbeiten zu stoppen, bis die Unglücksursache geklärt ist.
9. März 2009: Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) spricht ein Machtwort: Er fordert die KVB auf, die Erdarbeiten zu stoppen, bis die Unglücksursache geklärt ist. © ddp
10. März 2009: Die KVB räumt ein, dass im Zuge der Baumaßnahmen der umstrittenen U-Bahn bis zu 400 Schäden an Gebäuden gemeldet worden seien.
10. März 2009: Die KVB räumt ein, dass im Zuge der Baumaßnahmen der umstrittenen U-Bahn bis zu 400 Schäden an Gebäuden gemeldet worden seien. © APN
12. März 2009: In den Trümmern wird neun Tage nach dem Unglück eine zweite Leiche geborgen.
12. März 2009: In den Trümmern wird neun Tage nach dem Unglück eine zweite Leiche geborgen. © imago stock&people
13. März 2009: Am Mittag des folgenden Tages ist die Identität des Opfers geklärt: Es ist der vermisste 24-jährige Designstudenten Khalil K.
13. März 2009: Am Mittag des folgenden Tages ist die Identität des Opfers geklärt: Es ist der vermisste 24-jährige Designstudenten Khalil K. © ddp
20. März 2009: In einer Recyclinghalle in Köln-Porz arbeiten sich rund 50 Bauhelfer durch die Trümmer des eingestürzten Stadtarchivs. Pro Tag...
20. März 2009: In einer Recyclinghalle in Köln-Porz arbeiten sich rund 50 Bauhelfer durch die Trümmer des eingestürzten Stadtarchivs. Pro Tag... © ddp
...rollen durchschnittlich acht Laster mit Schutt von der Unglücksstelle an, aus dem das wertvolle Archivmaterial geborgen werden soll.
...rollen durchschnittlich acht Laster mit Schutt von der Unglücksstelle an, aus dem das wertvolle Archivmaterial geborgen werden soll. © ddp
21. März 2009: Aus bisher unbekannten Protokollen von Baustellen-Besprechungen geht hervor, dass es bereits im September in unmittelbarer Nähe der Einsturzstelle einen Wassereinbruch gab. Oberbürgermeister Schramma...
21. März 2009: Aus bisher unbekannten Protokollen von Baustellen-Besprechungen geht hervor, dass es bereits im September in unmittelbarer Nähe der Einsturzstelle einen Wassereinbruch gab. Oberbürgermeister Schramma... © ddp
...fordert von der KVB eine schnelle Stellungnahme. Er fühle sich von den Verantwortlichen hintergangen, sagt der Oberbürgermeister. Schließlich...
...fordert von der KVB eine schnelle Stellungnahme. Er fühle sich von den Verantwortlichen hintergangen, sagt der Oberbürgermeister. Schließlich... © imago stock&people
...gerät er selbst ins Visier der Staatsanwaltschaft. Schramma hatte die Sitzungen des Krisenstabes auf Tonband aufzeichnen lassen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes. Einige der teilnehmenden Dezernenten hatten protestiert.
...gerät er selbst ins Visier der Staatsanwaltschaft. Schramma hatte die Sitzungen des Krisenstabes auf Tonband aufzeichnen lassen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes. Einige der teilnehmenden Dezernenten hatten protestiert. © ddp
29. März 2009: Schramma verzichtet auf eine neue OB-Kandidatur. Er wolle durch seinen Rückzug
29. März 2009: Schramma verzichtet auf eine neue OB-Kandidatur. Er wolle durch seinen Rückzug "das Unglück am Waidmarkt aus dem Wahlkampf herausnehmen", sagt er. © AP
31. März 2009: Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchen Büros der KVB und der am U-Bahn-Bau beteiligten Firmen. Ermittelt wird unter anderem wegen fahrlässiger Tötung. Personelle Konsequenzen zieht...
31. März 2009: Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchen Büros der KVB und der am U-Bahn-Bau beteiligten Firmen. Ermittelt wird unter anderem wegen fahrlässiger Tötung. Personelle Konsequenzen zieht... © ddp
...der Aufsichtsrat der KVB aber nicht: Der umstrittene Vorstand Walter Reinarz bleibt im Amt. Er steht im Verdacht, gravierende technische Probleme an der Baustelle neben dem Stadtarchiv verschwiegen zu haben.
...der Aufsichtsrat der KVB aber nicht: Der umstrittene Vorstand Walter Reinarz bleibt im Amt. Er steht im Verdacht, gravierende technische Probleme an der Baustelle neben dem Stadtarchiv verschwiegen zu haben. © AP
16. April 2009: Die KVB muss die Bauaufsicht für die Nord-Süd-Bahn abgeben. Die Aufsicht durch die KVB wurde von Teilen der Öffentlichkeit mit dem Argument kritisiert, die Bauherrin habe sich damit
16. April 2009: Die KVB muss die Bauaufsicht für die Nord-Süd-Bahn abgeben. Die Aufsicht durch die KVB wurde von Teilen der Öffentlichkeit mit dem Argument kritisiert, die Bauherrin habe sich damit "selbst überwacht". © AP
30. April 2009: Die Stadt Köln muss nach dem Einsturz des Archivs mit Schadenersatzforderungen von privaten Leihgebern rechnen. Mehrere Betroffene haben bereits einen Rechtsanwalt eingeschaltet.
30. April 2009: Die Stadt Köln muss nach dem Einsturz des Archivs mit Schadenersatzforderungen von privaten Leihgebern rechnen. Mehrere Betroffene haben bereits einen Rechtsanwalt eingeschaltet. © ddp
3. September 2009: In den ersten sechs Monaten seit dem Einsturz des Stadtarchivs konnten 85 Prozent der wertvollen historischen Bestände geborgen werden. Jedoch sind...
3. September 2009: In den ersten sechs Monaten seit dem Einsturz des Stadtarchivs konnten 85 Prozent der wertvollen historischen Bestände geborgen werden. Jedoch sind... © ddp
...35 Prozent schwer beschädigt. Die Archiv-Leitung schätzt die Restaurierungskosten auf 350 Millionen Euro.
...35 Prozent schwer beschädigt. Die Archiv-Leitung schätzt die Restaurierungskosten auf 350 Millionen Euro. © ddp
25. Oktober 2009: Erstmals gibt es Medienberichte, wonach eine marode Wand Ursache für den Archiv-Einsturz war. Durch das poröse Mauerwerk sei Grundwasser in die Baustelle geströmt.
25. Oktober 2009: Erstmals gibt es Medienberichte, wonach eine marode Wand Ursache für den Archiv-Einsturz war. Durch das poröse Mauerwerk sei Grundwasser in die Baustelle geströmt. © Hans Blossey
17. November 2009: Erstmals beschäftigt sich ein Gericht mit der Aufarbeitung der Katastrophe. Drei Leihgeber des Archivs fordern von der Stadt die Herausgabe ihrer Archivalien und Schadenersatz.
17. November 2009: Erstmals beschäftigt sich ein Gericht mit der Aufarbeitung der Katastrophe. Drei Leihgeber des Archivs fordern von der Stadt die Herausgabe ihrer Archivalien und Schadenersatz. © AP
18. Dezember 2009: Die Provinzial-Versicherung zahlt der Stadt Köln 61,5 Millionen Euro für die Schadensregulierung. Die Summe reiche allerdings bei weitem nicht aus, erklärt die Stadt.
18. Dezember 2009: Die Provinzial-Versicherung zahlt der Stadt Köln 61,5 Millionen Euro für die Schadensregulierung. Die Summe reiche allerdings bei weitem nicht aus, erklärt die Stadt. © imago stock&people
9. Februar 2010: Ungeheuerliche Neuigkeiten: Ermittlungen der Staatsanwaltschaft haben Pfusch beim Bau der U-Bahn aufgedeckt. Arbeiter sollen auf Weisung ihres Poliers Eisenbügel gestohlen und an einen Schrotthändler verkauft haben, ...
9. Februar 2010: Ungeheuerliche Neuigkeiten: Ermittlungen der Staatsanwaltschaft haben Pfusch beim Bau der U-Bahn aufgedeckt. Arbeiter sollen auf Weisung ihres Poliers Eisenbügel gestohlen und an einen Schrotthändler verkauft haben, ... © ddp
...statt sie in die Außenwände des Bahn-Schachts nahe dem Stadtarchiv einzubauen. Die Ursache für das Unglück sei dies aber nicht, teilt die Kölner Staatsanwaltschaft mit.
...statt sie in die Außenwände des Bahn-Schachts nahe dem Stadtarchiv einzubauen. Die Ursache für das Unglück sei dies aber nicht, teilt die Kölner Staatsanwaltschaft mit. © AP
11. Februar 2010: Der Skandal weitet sich aus: Die Stadt Köln erklärt, dass an der Haltestelle Heumarkt zum Teil nur 17 Prozent der vorgesehenen Stahlbügel eingebaut worden seien. Einsturzgefahr bestehe aber nicht.
11. Februar 2010: Der Skandal weitet sich aus: Die Stadt Köln erklärt, dass an der Haltestelle Heumarkt zum Teil nur 17 Prozent der vorgesehenen Stahlbügel eingebaut worden seien. Einsturzgefahr bestehe aber nicht. © ddp
14. Februar 2010: Weitere Unregelmäßigkeiten werden bekannt. Nach einem Medienbericht soll an der U-Bahn-Haltestelle Waidmarkt zu wenig Beton verbaut worden sein. Dies sei möglicherweise...
14. Februar 2010: Weitere Unregelmäßigkeiten werden bekannt. Nach einem Medienbericht soll an der U-Bahn-Haltestelle Waidmarkt zu wenig Beton verbaut worden sein. Dies sei möglicherweise... © ddp
...auch Auslöser für den Einsturz des Stadtarchivs gewesen, heißt es. Bauprotokolle wurden demnach gefälscht. NRW-Bauminister...
...auch Auslöser für den Einsturz des Stadtarchivs gewesen, heißt es. Bauprotokolle wurden demnach gefälscht. NRW-Bauminister... © AP
...Lutz Lienenkämper (CDU) spricht von
...Lutz Lienenkämper (CDU) spricht von "hoch kriminellen Vorgängen", die dringend aufgeklärt werden müssten. © ddp
15. Februar 2010: Der Verdacht auf organisierten Betrug beim Kölner U-Bahn-Bau wächst. Laut einem Medienbericht sind mittlerweile falsche Vermessungsprotokolle für 28 Schlitzwand-Lamellen an drei Baugruben entdeckt worden. Kölns Oberbürgermeister...
15. Februar 2010: Der Verdacht auf organisierten Betrug beim Kölner U-Bahn-Bau wächst. Laut einem Medienbericht sind mittlerweile falsche Vermessungsprotokolle für 28 Schlitzwand-Lamellen an drei Baugruben entdeckt worden. Kölns Oberbürgermeister... © ddp
...Jürgen Roters (SPD) fordert den Baukonzern Bilfinger Berger zu einer Stellungnahme auf.
...Jürgen Roters (SPD) fordert den Baukonzern Bilfinger Berger zu einer Stellungnahme auf. © ddp
16. Februar 2010: Nach den Pfusch-Vorwürfen werden drei Mitarbeiter des Baukonzerns Bilfinger Berger suspendiert.
16. Februar 2010: Nach den Pfusch-Vorwürfen werden drei Mitarbeiter des Baukonzerns Bilfinger Berger suspendiert. © ddp
23. Februar 2010: Pfusch auch beim U-Bahn-Bau in Düsseldorf: Die Baufirma Bilfinger Berger hat eingeräumt, dass einzelne Messprotokolle gefälscht wurden und einzelne Schlitzwände möglicherweise nicht sicher sind.
23. Februar 2010: Pfusch auch beim U-Bahn-Bau in Düsseldorf: Die Baufirma Bilfinger Berger hat eingeräumt, dass einzelne Messprotokolle gefälscht wurden und einzelne Schlitzwände möglicherweise nicht sicher sind. © ddp
24. Februar 2010: Die Behörden sind alarmiert. Verkehrsminister Lienenkämper lässt nun landesweit alle U-Bahn-Bauten der vergangenen 40 Jahre überprüfen.
24. Februar 2010: Die Behörden sind alarmiert. Verkehrsminister Lienenkämper lässt nun landesweit alle U-Bahn-Bauten der vergangenen 40 Jahre überprüfen. © ddp
27. Februar 2010: Die gefährdete Baugrube am Kölner Heumarkt soll geflutet werden - die Maßnahme wird jedoch verschoben. Statt dessen wird eine Zwischendecke aus Beton eingezogen.
27. Februar 2010: Die gefährdete Baugrube am Kölner Heumarkt soll geflutet werden - die Maßnahme wird jedoch verschoben. Statt dessen wird eine Zwischendecke aus Beton eingezogen. © ddp
3. März 2010: Ein Jahr nach dem Unglück ist die Ursache nach wie vor unklar und die Schuldfrage noch offen. Auch die wertvollen Bestände des größten kommunalen Archivs Deutschlands...
3. März 2010: Ein Jahr nach dem Unglück ist die Ursache nach wie vor unklar und die Schuldfrage noch offen. Auch die wertvollen Bestände des größten kommunalen Archivs Deutschlands... © ddp
...sind noch lange nicht alle gerettet. Rund 15 Prozent werden weiterhin in dem Einbruchstrichter vermutet.
...sind noch lange nicht alle gerettet. Rund 15 Prozent werden weiterhin in dem Einbruchstrichter vermutet. © AP
Überall in der Stadt herrscht Trauer. Zahlreiche Bürger gedenken an den Einsturz des Stadtarchivs.  Eine Passantin befestigt an der Einsturzstelle eine Rose an einem Bauzaun...,
Überall in der Stadt herrscht Trauer. Zahlreiche Bürger gedenken an den Einsturz des Stadtarchivs. Eine Passantin befestigt an der Einsturzstelle eine Rose an einem Bauzaun..., © ddp
... dieser Kölner gedenkt hingegen in aller Stille,...
... dieser Kölner gedenkt hingegen in aller Stille,... © APN
... während ein Angehöriger eines der Opfer selbstgebastelte Trauerplakate aufhängt.
... während ein Angehöriger eines der Opfer selbstgebastelte Trauerplakate aufhängt. © ddp
Ein großes Herz mit Bildern ziert nun die Unglücksstelle...
Ein großes Herz mit Bildern ziert nun die Unglücksstelle... © ddp
... und erinnert an die Opfer des tragischen Einsturzes.
... und erinnert an die Opfer des tragischen Einsturzes. © APN
Kevin und Khalil heißen die beiden Verstorbenen, um die auch diese Passantin trauert.
Kevin und Khalil heißen die beiden Verstorbenen, um die auch diese Passantin trauert. © ddp
Die Stille rund um die Unglücksstelle war bedrückend.
Die Stille rund um die Unglücksstelle war bedrückend. © APN
0027727339-0055920188.JPG
© ddp
1/74

Die Restbestände liegen unter dem Grundwasserspiegel und sind deshalb besonders stark beschädigt. Vor Beginn dieser letzten Bergungsphase musste die Stadt auf dem Gelände für rund zehn Millionen Euro ein unterirdisches Bergungsbauwerk errichten. Auf einer Fläche von rund 330 Quadratmetern kann nun sicher nach den Archivalien gesucht werden.

In einem unmittelbar in der Baugrube errichteten Zelt wird der geborgene Schutt nach Dokumentenresten durchsiebt. Die gefundenen, völlig durchnässten Materialien werden von rund 100 Hilfskräften in drei Arbeitsschichten rund um die Uhr gereinigt und in Plastik eingeschweißt. Im Anschluss kommen die Fundstücke in ein Kühlhaus und werden dort gefriergetrocknet, um Schimmelbildung zu verhindern.

85 Prozent des Bestandes konnten geborgen werden

Seit dem Einsturz des Archivs konnten nach Angaben Plassmanns 85 Prozent des Gesamtbestands geborgen werden. Fünf Prozent gelten als unwiederbringlich verloren. Nach Einschätzung der Stadt werden die restlichen Bergungsarbeiten wohl bis in den Januar 2011 hinein dauern.

Bei dem Einsturz des Archivs und zweier benachbarter Wohnhäuser waren am 3. März 2009 auch zwei Menschen getötet worden. Probleme an der U-Bahnbaustelle am Stadtarchiv gelten als wahrscheinlichste Unglücksursache. Die strafrechtlichen Ermittlungen zur genauen Ursache dauern weiter an.

Die Gesamtkosten für die Restaurierung der Archivbestände schätzt Plassmann auf bis zu 400 Millionen Euro. Die bislang geborgenen Dokumente seien auf 19 Archive in Deutschland verteilt worden und würden dort Stück für Stück gesichtet und restauriert. Inzwischen seien davon 13 Prozent neu erfasst worden. Die Gesamtdauer der Restaurierungsarbeiten schätzt er auf bis zu 30 Jahre. (dapd)