Düsseldorf. .

In der FDP gibt es unterschiedliche Ansichten über einen Mindestlohn in der Zeitarbeitsbranche. Heinrich Kolb, Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Heinrich Kolb, zeigte sich gesprächsbereit. Sein Fraktionskollege Johannes Vogel ist strikt dagegen.

In der FDP gibt es im Streit der Koalition über einen Mindestlohn für Leiharbeiter unterschiedliche Ansichten. Der sozialpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Heinrich Kolb, zeigte sich in der „Rheinischen Post“ zu einem Kompromiss mit der Union bereit. Sein Fraktionskollege Johannes Vogel sagte hingegen der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, er sehe keine Notwendigkeit für weitere Mindestlöhne.

„Wenn die Union auf einem Zeitarbeits-Mindestlohn beharrt, wollen wir uns dem nicht in den Weg stellen“, sagte Kolb. Zwischen Union und FDP gebe es allerdings Meinungsunterschiede über die konkrete gesetzliche Umsetzung. Die Union solle das FDP-Modell einer gleichen Entlohnung von Zeitarbeitern und Stammkräften mit vergleichbaren Aufgaben unterstützen, forderte Kolb.

Bislang lehnte die FDP eine Lohnuntergrenze für die Zeitarbeitsbranche ab

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) will in der Leiharbeitsbranche einen Mindestlohn einführen, um nach der Öffnung des deutschen Arbeitsmarkts für Arbeitnehmer aus den östlichen Mitgliedstaaten der Europäischen Union im Mai 2011 Lohndumping zu verhindern. Die FDP lehnte die Einführung einer gesetzlichen Lohnuntergrenze für die Zeitarbeitsbranche bislang ab.

Der arbeitsmarktpolitische Sprecher Vogel sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, es seien „heute fast alle Arbeitgeber in der Zeitarbeit an Tarifverträge mit Gewerkschaften gebunden“. Auch die bevorstehende Arbeitnehmerfreizügigkeit gebe keinen Anlass zur Sorge. „Alle Erfahrungen aus dem europäischen Ausland sprechen dagegen, dass hier ein Lohnproblem entsteht“.

Auch Vogel sprach sich in dem Blatt für eine Gleichstellung von langfristig beschäftigten Zeitarbeitern mit Stammkräften aus. „Unser Vorschlag liegt auf dem Tisch, und wir sprechen derzeit mit den Kollegen der Union“, sagte Vogel. (afp)