Berlin. .
Helmut Schmidt kritisiert das Parteiausschluss-Verfahren der SPD gegen Thilo Sarrazin. Ein Rauswurf sei falsch, so der Altbundeskanzler. Er stimme nicht mit allen Punkten überein, wohl aber, was die Integrationsbereitschaft vieler Moslems betrifft.
In der Integrationsdebatte hat Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) Kritik am Umgang seiner Partei mit Ex-Bundesbanker Thilo Sarrazin geübt. „Der Parteiausschluss Sarrazins ist der falsche Weg,“ sagte Schmidt der „Bild“-Zeitung. Er stimme nicht in allen Punkten mit Sarrazin überein, sagte Schmidt: „Aber Sarrazin hat recht, was die Integrationsbereitschaft und -fähigkeit vieler Moslems betrifft: Wer vom Säuglingsalter an in einer völlig europafremden Umgebung groß geworden ist - mit völlig anderem Verhalten gegenüber dem Vater, gegenüber Frauen, mit einem anderen Ehrbegriff -, der lebt sich sehr viel schwerer in die deutsche Gesellschaft ein.“ Deutschland sei „de facto ein Einwanderungsland“, unterstrich der Altkanzler, „aber uns fehlen die Regeln dafür.“ Deutschland habe viel zu lange Menschen aufgenommen, „unabhängig davon, was sie können oder leisten.“
Gegen eine „Einwanderung in unsere Sozialsysteme“ hat sich Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) in „Bild“ online ausgesprochen. Stattdessen setze sie auf qualifizierte Zuwanderung. „Es kommt nicht darauf an, woher jemand kommt, sondern was er kann und will. Deswegen müssen wir umsteuern hin zu qualifizierter Zuwanderung, damit diejenigen, die zu uns kommen, eine gute Ausbildung haben, zu uns passen und das Land voranbringen.“ (dapd)