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Riesenandrang bei Street View: Der virtuelle Straßenatlas des US-Konzerns Google zog nach seinem ersten Starttag so viele Besucher an wie in keinem anderen der 26 Länder, in dene er bereits online ist.

„Deutschland ist Street View-Weltmeister“, verbreitete der US-Internetriese Google am Freitag in einer Presseerklärung. Der virtuelle Straßenatlas habe nach seinem Start in Deutschland so viele Menschen angezogen wie in keinem anderen der 26 Länder, in denen Street View bereits online ist. Genaue Zahlen nannte Google allerdings nicht.

Viele Besucher hätten sich beim Unternehmen gemeldet, um ihre Freude über den virtuellen Straßenatlas mitzuteilen, erklärte Google. Viele hätten nostalgische Momente erlebt. Sie seien an den Ort ihrer Kindheit zurückgekehrt.

Einige Nutzer hätten aber auch ihre Enttäuschung zum Ausdruck gebracht, weil sie ihr Haus unkenntlich in Street View vorgefunden hätten und um Wiederherstellung gebeten. „Leider können wir in all diesen Fällen die unkenntlich gemachten Bilder nicht wieder herstellen“, erklärte der US-Konzern. Er habe in Absprache mit den deutschen Datenschutzbehörden auch das entsprechende Foto-Rohmaterial unwiederbringlich unkenntlich gemacht, wenn ein Antrag auf Unkenntlichmachung vorgelegen habe.

Pixelung von Häuserfassaden weiterhin möglich

Bereits im Vorfeld des Deutschland-Starts von Street View waren rund 250 000 Anträge auf „Pixelung“ von Häuserfassaden bei Google eingegangen. Das Internet-Unternehmen hatte immer wieder betont, den Datenschutz-Bedenken der deutschen Behörden und Kritiker Rechnung zu tragen und Gesichter und Autokennzeichen unkenntlich zu machen.

Auch Bewohner eines Mietshauses, selbst wenn sie nicht Eigentümer desselben waren, konnten eine Pixelung der Häuserfassade in Auftrag geben. In solchen Fällen reicht es bereits, wenn ein Mieter sich gegen die Darstellung des Hauses in Street View ausspricht, selbst wenn andere keine Bedenken gegen eine Veröffentlichung haben oder diese sogar begrüßen.

Google will auch künftig Unkenntlichmachungen in Street View ermöglichen, auch nach dem Start in 20 deutschen Städten. Unter www.google.de/streetview kann der Antrag auf Pixelung gestellt werden. Er findet sich unter dem Link „Unkenntlichmachung beantragen“ oder direkt hier.