Sydney. .
Die australische Fluglinie Qantas hat angekündigt, alle ihre Flugzeuge vom Typ A380 am Boden zu halten, solange es Bedenken über ihre Sicherheit gebe. Nach ersten Experten-Analysen hat ein Ölfeuer im Triebwerk das Unglück verursacht. Weitere Tests wurden angeordnet.
Alle sechs A380 würden nicht eingesetzt, solange nicht absolute Gewissheit herrsche, dass die Flugzeuge sicher operierten, teilte die Qantas in einer Erklärung mit. Wann die Flugzeuge wieder einsetzbar seien, sei bisher nicht absehbar.
Der Flugplan ist Qantas zufolge jedoch angepasst worden, um den weltweiten Flugbetrieb in den kommenden Wochen auch ohne den A380 aufrecht zu halten. Der A380 fliegt für Qantas zwischen Sydney sowie Melbourne nach London und Los Angeles.
Regelmäßige Kontrollen
Die Fluglinie hatte am Montag nach der Entdeckung von Öllecks an manchen Turbinen angekündigt, die Superjumbos für zunächst 72 Stunden am Boden zu halten. Die Europäische Agentur für Luftsicherheit empfahl am Donnerstag regelmäßige Kontrolle der Rolls-Royce Turbinen des Airbus. Nach der Notlandung eines Qantas-A380 in Singapur infolge der Explosion eines Triebwerks vergangenen Donnerstag setzte auch Singapur Airlines den Einsatz ihrer drei Maschinen diese Typs aus.
Nach Einschätzung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) geht die Triebwerkspanne des Qantas-Flugzeugs wohl auf ein Ölfeuer zurück. Die Behörde ordnete daher jetzt zusätzliche Sicherheitsüberprüfungen der Rolls-Royce-Triebwerke vom Typ Trent 900 an, die in einem Teil der A380 verbaut sind. Zuvor waren in mehreren baugleichen Triebwerken Öllecks entdeckt worden.
Der Pilot kehrte um
Am vergangenen Donnerstag war ein Triebwerk eines Qantas-Superjumbos kurz nach dem Start in Singapur zerstört worden. Der Pilot kehrte um und landete sicher. Seitdem wachsen die Bedenken, die Triebwerke des Herstellers Rolls Royce könnten ein grundsätzliches Problem aufweisen. Airbus hat bislang 37 Flugzeuge vom Typ A380 ausgeliefert, davon nutzen 20 das Trent-900-Triebwerk.
Neben Qantas nutzen Lufthansa und Singapore Airlines die Rolls-Royce-Triebwerke. Beide Fluggesellschaften haben angekündigt, Triebwerke auszutauschen. Singapore Airlines sagte, es sei möglich, dass sich das Unternehmen wegen der neuen EASA-Vorgaben um Ersatz für einige A380-Flüge umschauen müsse, um Flugstreichungen zu verhindern. (rtr/ap)