Singapur. .

Als Vorsichtsmaßnahme nach der Explosion eines A380-Triebwerks bei Quantas tauscht Singapore Airlines bei drei Airbus A380 das Triebwerk aus. Bei Boeings Dreamliner kam es auf einem Testflug zu Rauchentwicklung in der Kabine.

Nach der Explosion eines A380-Triebwerks bei einem Airbus der australischen Fluglinie Qantas zieht auch Singapore Airlines (SIA) Konsequenzen. Als Vorsichtsmaßnahme werde bei drei Airbus A380 das Triebwerk ausgetauscht, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. SIA folgt damit nach Angaben einer Sprecherin einem Hinweis des Triebwerkherstellers Rolls-Royce. Demnach hatten Tests Ölspuren an den Triebwerken gezeigt. Es handle sich aber nicht um dasselbe Problem, wie es bei dem notgelandeten Qantas-Airbus in der vergangenen Woche aufgetreten war, sagte die SIA-Sprecherin.

Triebwerke aus Rolls-Royce-Produktion betroffen

Ein Airbus A380 der australischen Fluggesellschaft musste am vergangenen Donnerstag in Singapur notlanden. Eines der vier Triebwerke war kurz nach dem Start explodiert. Airbus und Rolls-Royce suchen seither nach der Ursache. Qantas vermutet ein „Material- oder Designproblem“ und macht damit Rolls-Royce für den Unfall verantwortlich. Am Freitag hatte auch eine Boeing 747 von Qantas nach Singapur zurückkehren müssen, nachdem ein Triebwerk mitten im Flug ausgefallen war. Auch dieses stammte von Rolls-Royce.

Die Triebwerke der drei Airbus-Maschinen von SIA werden nun in London, Sydney und Melbourne ausgewechselt. Unklar seien noch die Kosten und die Dauer des Ausfalls der drei Flugzeuge, sagte die Unternehmenssprecherin. Am Montag hatte die Fluggesellschaft noch mitgeteilt, Tests hätten keine Probleme mit den Triebwerken bei ihren elf Airbus 380-Fliegern ergeben. Auch Untersuchungen bei der Airbus-Flotte von Qantas hatten Öllecks an drei Triebwerken gezeigt.

Rauch in Kabine bei Testflug von Boeings Dreamliner

Der US-Luftfahrtkonzern Boeing hat erneut Probleme mit seinem neuen Langstreckenflugzeug Dreamliner 787: Bei einem Testflug entstand am Dienstag kurz vor der Landung Rauch in der Kabine, wie eine Boeing-Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der Grund für den Vorfall sei noch unbekannt und werde untersucht. Trotz des Rauchs landete das Flugzeug mit insgesamt 42 Menschen an Bord unversehrt in Laredo im US-Bundesstaat Texas. An Bord waren den Angaben zufolge auch mehrere Vertreter der zivilen Luftfahrtbehörde FAA.

Das Unternehmen wollte sich nicht dazu äußern, ob der Vorfall die Auslieferung des ersten Dreamliners weiter verzögern könnte. Es hatte bereits wiederholt technische Probleme bei dem Langstreckenflieger gegeben. Inzwischen hinkt Boeing mit der Auslieferung des Flugzeugs mehr als zwei Jahre hinterher. Der erste Dreamliner 787 soll nun im Februar 2011 an die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) ausgeliefert werden. Das am Dienstag für den misslungenen Testflug eingesetzte Flugzeug war bereits in den Farben der Fluglinie gestrichen.

Auslieferung über zwei Jahre verspätet

Boeing macht seine Zukunft von dem mittelgroßen Flugzeug abhängig. Es ist das erste neue Modell seit mehr als zehn Jahren. Bei Langstreckenflügen sollen die Dreamliner bis zu 20 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen. Japans ANA hat insgesamt 55 Dreamliner bestellt, um ihre Flotte von kerosinschluckenden Maschinen allmählich durch umweltfreundlichere Modelle zu ersetzen.

Boeing startete das Dreamliner-Programm im April 2004 und hatte zunächst geplant, das erste Flugzeug im ersten Halbjahr 2008 an ANA zu liefern. Doch die Maschine, die Sitzplätze für 330 Passagiere bietet, konnte erst im Dezember vergangenen Jahres zu ihrem Jungfernflug abheben. Die Verzögerungen im 787-Programm Auslieferung von Langstreckenflieger über zwei Jahre verspätet. Mehrere Fluggesellschaften stornierten ihre Bestellungen. (afp)