Istanbul. .
Urlaub wird ab der kommenden Sommersaison teurer, zumindest wenn man als Reiseveranstalter TUI wählt. Wesentlicher Kostentreiber für sei die Luftverkehrssteuer, sagte TUI-Deutschland-Chef Volker Böttcher.
Deutschlands größter Reiseveranstalter TUI erhöht die Preise für Urlaubsreisen zur Sommersaison 2011. Wesentlicher Kostentreiber für die Sommersaison sei die Luftverkehrssteuer, sagte TUI-Deutschland-Chef Volker Böttcher am Samstag in Istanbul. Insgesamt blieben die Preise zwar unter dem Niveau von 2009. Trotzdem sei die im Januar in Kraft tretende Luftverkehrssteuer ein Risikofaktor für die gesamte Reisebranche. Dennoch will das Unternehmen weiter expandieren und so seine Marktführerschaft ausbauen. Für die Winter- und Sommersaison rechnet TUI insgesamt mit einem weiteren Wachstum.
Wie Böttcher weiter sagte, werden Fernreisen im Schnitt um 3 Prozent teurer. Die Preise auf der Kurz- und Mittelstrecke sollen durchschnittlich um rund 2,5 Prozent steigen. Deutlich teurer werden vor allem viele Fernreisen. So erhöhen sich Böttcher zufolge die Preise für USA-Reisen um 4 Prozent. Überdurchschnittlich teurer würden Urlaube in Kanada, Asien und in dem Orient. „Bei den Fernzielen Australien und Neuseeland kommen die negativen Effekte aus Luftverkehrssteuer, steigenden Kerosinpreisen und ungünstigen Wechselkursen besonders zum Tragen“, betonte Böttcher. Auch Südafrika werde aufgrund des Wechselkurses deutlich teurer.
Dagegen bleiben die Preise für Kenia- und Karibik-Reisen nahezu konstant. Wer dagegen im Sommer mit TUI nach Mauritius reist, zahlt 2 Prozent weniger. Ein Seychellen-Urlaub wird um 4 Prozent günstiger, wie der Manager ausführte.
Weniger starke Steigung bei Kurz- und Mittelstrecken
Bei Kurz- und Mittelstrecken steigen die Preise den weiteren Angaben zufolge insgesamt weniger stark. Während in Italien, Griechenland, Ägypten, Tunesien und Kapverden „leichte Preissteigerungen“ anstünden, blieben die Preise in Portugal, Marokko und auf Zypern „nahezu konstant“, ergänzte der TUI-Deutschland-Chef. Etwas stärker würden die Preise in der Türkei anziehen. Auf den Balearen würden die Preise um ein Prozent sinken, während sie auf den Kanarischen Inseln um 3,5 Prozent stiegen. Deutschland-Reisen blieben nahezu preisstabil. Ähnliches gelte für Österreich, wo der TUI-Urlaub um 1,5 Prozent teurer werde.
Die neu geschaffene Luftverkehrssteuer kritisierte Böttcher als „ordnungspolitischen Fehler“. Die Verlierer dieses „Unfugs“ seien die Verbraucher und die Mitarbeiter der deutschen Tourismusbranche. Trotz der zu erwartenden negativen Auswirkungen der Luftverkehrssteuer auf das TUI-Geschäft sieht Böttcher optimistisch in die Zukunft: TUI Deutschland sei im Sommer 2010 auf den Wachstumspfad zurückgekehrt und lege auch in der Wintersaison 2010/2011 mit einem Buchungsplus von bislang rund zehn Prozent weiter zu. Bei Fernreisen habe TUI sogar einen Buchungszuwachs von 30 Prozent registriert. Die Luftverkehrssteuer werde sich aber künftig voraussichtlich am ehesten bei der Buchung von Fernreisen bemerkbar machen, sagte Böttcher.
Angesichts der „erheblich steigenden Nachfrage“ erhöhte Böttcher seine Prognose vom Juni dieses Jahres: „Statt einer stabilen Entwicklung auf Vorjahresniveau erwarten wir in der Wintersaison 2010/2011 nunmehr ein deutliches Buchungsplus.“ Auch für die nächste Sommersaison rechne TUI mit Wachstum. Die Zuversicht stütze sich auf „die anhaltende Konsumneigung, die steigenden Umsätze der Reisebüros und die große Reiselust der Bundesbürger“, sagte der TUI-Deutschland-Chef. (dapd)