Steinmeier greift die CDU an, Steinbrück lobt Angela Merkel, aber Tacheles zur Linkspartei spricht nur Franz Müntefering. Genossen, die Seit an Seit schreiten, sehen anders aus.
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Das sollte SPD-Kanzlerkandidat Steinmeier beherzigen, wenn er der CDU vorwirft, zwischen den Polen Rüttgers und Merz zerrissen zu sein.
Auf dem SPD-Parteitag ritt er Attacken auf die CDU und Angela Merkel. Der Bundeskanzlerin warf er Wankelmut und Unentschlossenheit vor. Während also Steinmeier unter dem Jubel der Genossen die Kanzlerin abkanzelte, lobt SPD-Parteivize Steinbrück im Spiegel-Interview Merkel als gute Krisenmanagerin.
Kein Wort über die Linkspartei
In der Rede von Steinmeier fiel besonders auf, dass er einen Punkt schlichtweg unters Rednerpult fallen ließ: Keine Silbe über den SPD-Hauptgegner Lafontaine und die Linkspartei.
Da tickt Parteichef Müntefering ganz anders, der Lafontaine beim WAZ-Besuch in der vergangenen Woche noch einen Parteienfrikassierer schalt und vor den linksradikalen Linken in NRW warnte. Aufhorchen lässt auch die Antwort von Steinbrück auf die Frage, ob er für Steinmeier als Kanzlerkandidat einspringen wolle: „Ich mache das nicht." Genossen Seit' an Seit' sehen anders aus.