Münster.

Es gibt Interessenten für die angeschlagene Landesbank WestLB: Der Verkaufsbeauftragte Friedrich Merz hat erste unverbindliche Angebote für die Bank eingesammelt.

Die WestLB hatte sich in der Finanzkrise verspekuliert und kriselt seither. Der Briefkasten von Merz -- der früher CDU-Fraktionschef war – sei voll gewesen, sagte der Präsident des Sparkassenverbands Westfalen-Lippe, Rolf Gerlach.

Die WestLB, die zwei Sparkassenverbänden und dem Land NRW gehört, soll aufgrund von EU-Auflagen verkauft werden. Absender der Briefe, die an den mit dem Verkauf beauftragten Anwalt Merz gerichtet waren, sind Finanzinvestoren und Banken. „Merz fand eine ganze Reihe von robusten Angeboten“, sagte Gerlach.

Zunächst gestoppt wurde der Verkauf der Bank-Tochter WestImmo. Die WestImmo ist der Teil der WestLB, die als Immobilienbank fungiert. Gerlach be­gründete den Verkaufsstopp damit, dass die Finanzkrise anhalte. In einem solchen Fall kann der Verkauf laut einer EU-Regelung verschoben werden, weil anzunehmen ist, dass die Immobilienbank sonst unter Wert abgegeben werden müsste. Ob das Aussetzen der Verkaufsbemühungen mit dem europäischen Beihilferecht zu vereinbaren ist, wird nun geprüft.

Derzeit favorisieren die WestLB-Eigentümer – also der rheinische und der westfälisch-lippische Sparkassenverband sowie das Land NRW – ein Zusammengehen der NRW-Landesbank mit der ebenfalls in Schieflage geratenen Landesbank BayernLB.

EU prüft Fusionsplan

Am 15. November prüft die EU dieses Fusions-Vorhaben der zwei Landesbanken. An diesem Tag treffen sich Vertreter der Banken mit den deutschen Bankenaufsichten und Vertreter der Europäischen Union (EU) in Brüssel.

Zurückgestellt wurden Verhandlungen mit der hessisch-thüringischen Landesbank Helaba und dem Vermögensverwaltungsinstitut der Sparkassen, der Deka-Bank. „Es ist während der Gespräche über die BayernLB nicht gut, ein drittes Eisen im Feuer zu haben“, so Gerlach. Der Sparkassenpräsident ist sich unterdessen sicher, „dass der Sektor der öffentlichen Banken im nächsten Jahr um diese Zeit ganz anders aussehen wird“.

Für den laut Gerlach unwahrscheinlichen Fall, dass der Verkauf der WestLB nicht gelinge, würden bei der Bank nicht einfach die „Lampen rausgedreht“ und dicht gemacht. Dann bestünde noch die Möglichkeit, die Bank in das Sparkassen-System zu integrieren.

Die WestLB hatte sich vor Monaten von derzeit unverkäuflichen Wertpapieren ge­trennt und sie in eine Abwicklungsbank („Bad Bank“, also Schlechte Bank) ausgelagert.