Wien. .
Die verstärkte Neigung zu Gewalt bei Jugendlichen und die Zugehörigkeit zum Islam hängen in keiner Form zusammen. Das hat eine neue EU-Studie belegt.
Die Zugehörigkeit zum Islam führt einer EU-Studie zufolge bei Jugendlichen nicht zu einer höheren Gewaltbereitschaft. Vielmehr verleite das Gefühl, diskrimiert zu werden, junge Menschen zu Gewalt, heißt es in einer Studie der EU-Grundrechteagentur, die am Mittwoch in Wien vorgestellt wurde.
3000 Jugendliche befragt
„Wenn die Faktoren Diskriminierung und soziale Ausgrenzung berücksichtigt werden, gibt es keinerlei Hinweis darauf, dass junge Muslime eher bereit sind, physische oder psychische Gewalt anzuwenden als junge Nicht-Muslime“, heißt es in der Studie, für die 3000 Jugendliche in Frankreich, Großbritannien und Spanien befragt wurden.In Frankreich und noch stärker in Spanien würden muslimische Jugendliche häufiger diskriminiert als ihre Altesgenossen anderer Religionszugehörigkeit, schreiben die Autoren der Studie. Ein „starker Zusammenhang“ zwischen Diskriminierungserfahrungen und der Anwendung von Gewalt sei eindeutig.
Eine Politik gegen Jugendkriminalität oder gegen den Terrorismus müsse daher alltägliche Situationen der Ausgrenzung junger Menschen bekämpfen.Die EU-Grundrechteagentur berät die EU bei ihrer Menschenrechtspolitik. Sie nahm ihre Arbeit 2007 auf und trat an Stelle der 1998 gegründeten Europäischen Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, die ebenfalls in Wien angesiedelt war. (afp)