Berlin. .

Die Organisation Transparency International hat den Index zur Korruption vorgestellt, und das Ergebnis ist wenig überraschend. Afghanistan ist weiter eines der korruptesten Länder der Welt. Auch Deutschland konnte kaum Fortschritte machen.

Trotz internationaler Forderungen nach einem entschiedeneren Kampf gegen die Korruption in Afghanistan hat sich die dortige Lage laut der Organisation Transparency International (TI) nicht verbessert. In ihrem diesjährigen Korruptionsindex, den die Organisation am Dienstag in Berlin vorstellte, rangierte Afghanistan mit Birma auf dem vorletzten Platz, nur im Bürgerkriegsland Somalia war die Lage 2010 demnach noch schlechter. Auf einer Skala von zehn (“sehr sauber“) bis null (“hochgradig korrupt“) wurde Afghanistan in diesem Jahr mit 1,4 bewertet. Im vergangenen Jahr war das Land mit 1,5 Punkten ebenfalls auf dem vorletzten Platz gelandet.

Deutschland ist bei der Bekämpfung der Korruption nach Angaben von Transparency International (TI) nicht vorangekommen - und rutschte vom 14. auf den 15. Platz. In dem Vergleich der Antikorruptionsorganisation von 178 Ländern verschlechtert sich die Bundesrepublik von 8 auf 7,9 Punkte im Vergleich zum Vorjahr. Nach den Erhebungen von TI ist Dänemark das Land mit der geringsten Korruption gefolgt von Neuseeland und Singapur.

Auch in Irak sieht die Lage schlecht aus

TI zeigte sich besorgt darüber, dass fast drei Viertel der 178 untersuchten Länder nur einen Wert unter fünf Punkten erreichten. Die TI-Vorsitzende Huguette Labelle forderte die internationale Gemeinschaft auf, ihre Bemühungen um eine gute Regierungsführung in aller Welt zu verstärken und die UN-Konvention gegen Korruption konsequent umzusetzen. Korruption weiter zuzulassen sei „inakzeptabel; zu viele arme und verletzliche Menschen in aller Welt leiden weiter unter ihren Folgen“.

Kaum besser als in Afghanistan sieht die Lage laut TI mit einem Wert von 1,5 Punkten im Irak aus. Auf den letzten Plätzen der Korruptionsrangliste rangieren viele afrikanische Staaten, aber auch die zentralasiatischen Länder Usbekistan, Turkmenistan (beide Platz 172 mit 1,6 Punkten), Kirgistan (Platz 164/2.0 Punkte) und Tadschikistan (Platz 154/2,1 Punkte). Schlecht schnitten auch der Sudan (Platz 172/1,6 Punkte), Venezuela (Platz 164/2,0 Punkte), der Jemen, Libyen, der Iran und Haiti (alle Platz 146 mit 2,2 Punkten) ab.

Für den Index wurden laut TI 13 Prüfungen und Studien aus dem Zeitraum Januar 2009 bis September 2010 ausgewertet. Aus Gründen wie einer veränderten Quellenlage können die Werte aus diesem Jahr nicht direkt mit Index 2009 verglichen werden. (afp/rtr)