Aachen. .
In der Justizvollzugsanstalt (JVA) Aachen hat ein Häftling am Freitag einen Wärter niedergeschlagen. Der Häftling sitzt derzeit eine 13-jährige Haftstrafe wegen versuchten Mordes ab.
Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Aachen kommt aus den negativen Schlagzeilen nicht heraus. Ein 33 Jahre alter Häftling habe am Freitag einen Wärter niedergeschlagen, sagte ein Sprecher des Justizministeriums in Düsseldorf am Samstag und bestätigte damit einen Bericht der „Rheinischen Post“. Der JVA-Beamte zog sich bei dem Angriff eine Risswunde über dem rechten Auge zu und musste im Krankenhaus genäht werden. Die Gefängnisleitung will Strafanzeige gegen den Mann erstatten und ein Disziplinarverfahren einleiten.
Der Häftling sitzt nach Angaben des Ministeriumssprechers derzeit eine 13-jährige Haftstrafe wegen versuchten Mordes ab. Nun würden zudem Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den Mann geführt.
Der Angriff sei erfolgt, als ein Wärter die Türen der Gefangenen für die Freistunde aufgeschlossen habe, sagte die Leiterin der Aachener JVA, Reina Blikslager. Nach Angaben des Ministeriumssprechers verwendete der Gefangene vermutlich eine Porzellanschüssel für seine Attacke. „Auf dem Boden wurden Scherben gefunden“, sagte der Sprecher. Der JVA-Bedienstete wurde von Kollegen entdeckt, als er blutend auf einem Flur lag.
Gefängnisleiterin rechnet mit weiterer Haftstrafe für 33-Jährigen
Laut Blikslager war der Häftling, der seit dem Frühjahr vergangenen Jahres in Aachen einsitzt, während seiner Haftzeit bisher nie auffällig geworden. Nun werde jedoch geprüft, ob er in eine andere JVA verlegt werde. Blikslager rechnet damit, dass auf den 33-Jährigen eine weitere Haftstrafe zukommt.
Die JVA Aachen war in den vergangenen Jahren immer wieder wegen Gewalttaten in die Schlagzeilen geraten. So waren etwa im August dieses Jahres drei Aufseher bei einer Schlägerei verletzt worden, als sie streitende Insassen trennen wollten. Bundesweit für Aufsehen sorgte zudem die Flucht der beiden Schwerverbrecher Michael Heckhoff und Peter Paul Michalski aus dem Aachener Gefängnis im November 2009. Die beiden Gangster hatten mehrere Tage lang vor allem im Rhein-Ruhr-Gebiet für Angst und Schrecken gesorgt, bevor sie nacheinander in Mülheim an der Ruhr und in Schermbeck am Niederrhein gefasst wurden. (dapd)