Berlin.

Mit 40 Umweltschützern und einem riesigen Transparent haben Greenpeace-Aktivisten den Eingang des Berliner Umweltministeriums blockiert. Sie protestieren gegen die Atompolitik der Bundesregierung.

Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace haben in Berlin mit einer Aktion gegen die Atompolitik der schwarz-gelben Bundesregierung demonstriert. Die rund 40 Umweltschützer blockierten am Montag den Eingang zum Bundesumweltministerium am Alexanderplatz und befestigten an der Fassade ein 20 mal 10 Meter großes Transparent mit der Aufschrift „Bundesministerium für Atomkraft und Konzerninteressen“. Auch das Messingschild am Eingang wurde mit einer Tafel überhängt, die denselben Slogan trug. Ebenso wie das Plakat zeigte auch das Schild einen Bundesadler, unter dem ein Totenkopf prangte.

Greenpeace protestiert mit der Aktion nach eigenen Angaben gegen die Politik von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU). Wer sich so für die Interessen der Atomindustrie in Zeug lege, habe es verdient, „als der erste Bundesatomminister seit Franz Josef Strauß bezeichnet zu werden“, sagte Greenpeace-Energieexperte Tobias Münchmeyer mit Blick auf die geplante Laufzeitverlängerung von durchschnittlich zwölf Jahren für Atomkraftwerke. Der CSU-Politiker Strauß war 1955/56 erster Bundesminister für Atomfragen in der Bundesrepublik.

Die Umweltorganisation spricht sich auch gegen die angekündigte Wiederaufnahme der Erkundung des Salzstocks Gorleben als atomares Endlager aus. Sie fordert, die Maßnahmen endgültig einzustellen. Die Berliner Polizei war bei der Protestaktion präsent. Die Beamten hätten zunächst aber nicht eingegriffen, sagte eine Sprecherin. Die Greenpeace-Aktion dauerte am Vormittag noch an. (dapd)