An Rhein und Ruhr. .
Die Agentur für Arbeit hat die Finanzen für Ein-Euro-Jobber und AB-Maßnahmen drastisch gekürzt - die 43 Argen in NRW haben künftig ein Drittel weniger Geld dafür. Wohlfahrtsverbände laufen Sturm.
Für Ein-Euro-Jobber und AB-Maßnahmen haben die 43 Argen in Nordrhein-Westfalen im kommenden Jahr erheblich weniger Geld zur Verfügung. Statt derzeit 1,244 Milliarden Euro stehen dann bisherigen Planungen zufolge landesweit nur noch rund 878 Millionen Euro für Eingliederungshilfen bereit – ein Rückgang von fast 30%. Die Bundesagentur für Arbeit hat die Mittel gekürzt. „Wir werden den 2. Arbeitsmarkt nicht mehr so fördern können wie bisher“, sagte Werner Marquis von der Landesagentur auf NRZ-Anfrage.
Sparmaßnahmen und neue Förderrichtlinien
Wie die Argen die Kürzung genau umsetzen, bleibt ihnen überlassen. Allerdings gibt es Vorgaben. Die Qualifizierung dürfe ebenso wenig leiden wie das Betreuen von Jugendlichen. Bereits jetzt zeichnet sich deshalb ab, dass der Rotstift vor allem bei Ein-Euro-Jobbern angesetzt wird. Beispiel Duisburg: Dort plant die Arge, die Zahl dieser Arbeitsverhältnisse von derzeit 2700 auf 1000 zu begrenzen und die Dauer von einem Jahr auf sechs Monate zu verkürzen. Zudem sollen die Träger der Maßnahmen statt 250 Euro pro Monat und Jobber nur 200 Euro erhalten. Wohlfahrtsverbände laufen Sturm – mit den Einsparungen treffe man „die Ärmsten der Armen“.
Für die Kürzung der Bundesmittel gibt es diverse Gründe: das Sparpaket der Bundesregierung, eine Umstellung der Förderpolitik auf neue Instrumente wie die Bürgerarbeit – und nicht zuletzt auch sinkende Arbeitslosenzahlen. „Die wirtschaftliche Entwicklung läuft besser als erwartet“, so Agentursprecher Marquis. Es sei zu erwarten, dass weniger Menschen als bisher auf Maßnahmen wie Ein-Euro-Jobs angewiesen seien.