Düsseldorf. .

Der erste Bildungsgipfel der Landesregierung hat nicht den angestrebten Schulfrieden gebracht. Knackpunkt ist die Gemeinschaftsschule. Immerhin: Man will sich weiter treffen, zur Not auch ohne FDP.

Zwar zeichnete sich gestern im Schulministerium ein möglicher Konsens in vielen Punkten ab – darunter mehr individuelle Förderung der Schüler, weniger Sitzenbleiber, mehr Bildungsgerechtigkeit oder ei­ne verbesserte Lehrer-Fortbildung. Knackpunkt bleiben aber Schulstruktur-Fragen wie die von Rot-Grün eingeführte Gemeinschaftsschule, wie auch Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) nach dem dreistündigen Treffen einräumte. Dennoch soll die Konferenz fortgesetzt werden.

Löhrmann sprach von einem „sehr lohnenden Nachmittag”. In etwa sechs Monaten werde man wissen, ob konkrete Ergebnisse möglich sind, die für zehn Jahre in der NRW-Schullandschaft Bestand ha­ben können. An der Runde nahmen 45 Vertreter aus Parteien, Verbänden, Kirchen, Gewerkschaften und Wissenschaft teil. Mehrere Teilnehmer wie der Chef des Lehrerverbandes VBE, Udo Beckmann, lobten das sachorientierte Gesprächsklima.

FDP: Die Regierung hat eine Chance vergeben

Dagegen sprach die FDP von einer vergebenen Chance der Regierung. Fraktionsgeschäftsführer Ralf Witzel forderte eine „Bestandsgarantie für alle funktionierenden Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien”.

Für den Philologenverband sagte Peter Silbernagel: „Die Gemeinschaftsschule ist der springende Punkt, über alles andere kann man reden.” CDU-Bildungsexperte Klaus Kaiser erklärte, seine Partei bestehe auf einem „Schulsystem der Vielfalt”. Bis auf die FDP, die sich einen Ausstieg vorbehält, wollen alle Teilnehmer der Runde weiter beraten.