Gegen Google Street View gibt es offenbar hunderttausende Widersprüche. Der Hamburger Datenschutzbeauftragte sagte, es bleibe abzuwarten, „ob Google den Sturm der Anträge auch ordnungsgemäß abarbeiten kann“.
Hunderttausende Bürger haben einem Magazinbericht zufolge Widerspruch gegen die Abbildung ihres Hauses beim Internetdienst Google Street View eingelegt. Dieses Zahlen würden in Unternehmenskreisen genannt, obwohl die Widerspruchsfrist bis Mitte Oktober erst zur Hälfte abgelaufen ist, berichtete der „Spiegel“ am Samstag vorab. Google selbst gehe in einem internen Papier davon aus, dass der Dienst Street View von allen Ländern, in denen er noch nicht eingeführt sei, von Deutschland aus am häufigsten genutzt werde. Bisher können die Häuserfassaden aus 23 Ländern bei Street View aufgerufen werden.
10 Tipps für Google
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Bundesinnenminister Thomas de Maiziere hat wegen des Streits über Street View für Montag zu einem Geodaten-Gipfel in Berlin eingeladen. Dabei soll es um Chancen und Risiken der Digitalisierung von Stadt und Land gehen. De Maiziere will bei dem Treffen erste Vorschläge zur Regelung des Datenschutzes im Umgang mit Geodaten vorstellen. Ein Gesetzentwurf kann nach seinen Worten bis zum Winter fertig sein. An dem Treffen sollen Daten- und Verbraucherschützer, Anbieter von Geodaten-Diensten sowie Vertreter von Google und des Verbraucherschutz- und Justizministeriums teilnehmen.
De Maiziere hatte allerdings im Vorfeld gewarnt, die Debatte nur auf Google Street View zu verengen. Immerhin stelle der Dienst Straßenzüge und damit eigentlich ohnehin sehr öffentliche Orte ins Netz, während Google Earth schon heute mehr Details der Privatsphäre zeige, weil es aus der Satellitenperspektive von oben auch in Gärten hineinschaue, die nicht offen einsichtig sind und für Street View verborgen bleiben. Auch die Medien hätten unter einer zu strengen Datenschutz-Regelung zu leiden, mahnte der CDU-Politiker. Er plädierte dafür, die gesetzlichen Schwellen zur Veröffentlichung von Geo-Daten an die Schwere des Eingriffs in die Privatsphäre anzupassen: Je weniger privat die Daten, desto einfacher die Veröffentlichung. (rtr)
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