Dublin. .

Bei einem Werbeauftritt für seine Memoiren ist Tony Blair mit Eiern beworfen worden. Rund 200 Demonstranten empfingen den früheren britischen Premierminister in Dublin.

Rund 200 Kriegsgegner haben den früheren britischen Premierminister Tony Blair vor der ersten Signierstunde für seine Memoiren mit Protesten empfangen. Die Demonstranten warfen einen Schuh und Eier nach Blair, als dieser am Samstag an einer Buchhandlung in der irischen Hauptstadt Dublin eintraf. In Sprechchören hieß es, er habe „Blut an seinen Händen“. Ein Schuh, Eier und andere Gegenstände flogen in Richtung des ehemaligen Regierungschefs, er wurde aber nicht getroffen.

Blair im Inneren des Buchladens
Blair im Inneren des Buchladens © AP

Auf dem Dach eines Wagens aus Blairs Konvoi lag ein Flip-Flop. Als der Ex-Premierminister den Buchladen nach rund zwei Stunden verließ, flogen erneut Eier. Mehrere Demonstranten lieferten sich ein Handgemenge mit der Polizei, mindestens zwei Personen wurden festgenommen.

Bei der ersten Signierstunde für Blairs Memoiren „A Journey“ (“Eine Reise“) galten strenge Sicherheitsvorkehrungen. Die Buchkäufer mussten ihre Taschen und Mobiltelefone abgeben, bevor sie den Laden betreten durften. Blair hat für „A Journey“ vier Millionen Pfund (4,7 Millionen Euro) im Voraus erhalten, das vergangene Woche veröffentlichte Buch ist in Großbritannien der meistverkaufte Titel beim Internethändler Amazon. Alle Einnahmen aus dem Verkauf spendet Blair an eine Wohltätigkeitsorganisation zugunsten verletzter Soldaten.

In seinen Memoiren schreibt der frühere Premierminister, er bereue die Entscheidung für den Krieg im Irak nicht. In einem am Samstag ausgestrahlten Interview der BBC wies er Vorwürfe zurück, die Invasionen im Irak und in Afghanistan hätten die Radikalisierung von Muslimen verschärft. Der radikale Islam sei die größte Bedrohung für die weltweite Sicherheit, sagte Blair. (apn)