Berlin. .
SPD-Chef Gabriel ist gegen die Einführung der Rente mit 67. Sie sei nur dann sinnvoll, wenn mehr Menschen zwischen 60 und 64 berufstätig seien.
Der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel hat sich gegen die Einführung der Rente mit 67 ausgesprochen. „So lange es uns nicht gelingt, tatsächlich den Anteil derjenigen zu erhöhen, die zwischen 60 und 64 Jahren arbeiten, können sie die Rente mit 67 nicht einführen, weil es de facto nichts anderes ist als eine Rentenkürzung,“ sagte Gabriel im ARD-Sommerinterview am Samstag.
Er forderte arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, die dafür sorgen, dass mehr Menschen länger arbeiten können: „Sie müssen flexible Übergangsmöglichkeiten schaffen, damit nicht diese Renteneintrittsalterserhöhung auf 67 einfach daherkommt wie eine Rentenkürzung“.
„Rechnerische Mehrheiten langen nicht“
Für das derzeitige Umfragehoch seiner Partei nannte Gabriel zwei Gründe: „Eine katastrophale Leistung der derzeitigen Bundesregierung“, so der SPD-Chef, „und die Erinnerung der Menschen, als eine Koalition mit SPD-Beteiligung die Menschen durch eine große Krise brachte“. Dabei betonte er: „Rechnerische Mehrheiten langen nicht, man muss auch ein vernünftiges politisches Konzept haben. Das hat die derzeitige Regierung offenbar nicht.“
Im jüngsten DeutschlandTrend hatte die SPD in der Sonntagsfrage 31 Prozent der Stimmen bekommen - ihr bester Wert seit Juni 2007. Erstmals seit November 2006 lagen die Sozialdemokraten damit nicht mehr hinter der Union, die auch 31 Prozent erzielte.(reuters)