Berlin. .
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hält nichts von einem strikten Kopftuchverbot für muslimische Frauen im öffentlichen Raum. Im Prinzip müsse die Frage des Kopftuchtragens bei der Arbeit ebenso bewertet werden wie das Tragen von Badeschlappen oder Hawaii-Hemden.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hält nichts von einem zu strikten Kopftuchverbot für muslimische Frauen im öffentlichen Raum. Der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ sagte de Maizière, das Tragen von Burkas sei in Deutschland kein Massenphänomen. Das Kopftuch sei etwas anderes. Aber auch da sei er „zurückhaltend“. Je mehr versucht werde, Symbole anderer Religionen aus dem öffentlichen Leben zu verdrängen, desto mehr wachse die Gefahr erfolgreiche Angriffe auf christliche Symbole im öffentlichen Alltag.
Wenn eine Mitarbeiterin seines Ministeriums mit einem Kopftuch zum Dienst erschiene, würde er das dann zulassen, wenn es Ausdruck religiöser Überzeugung wäre, fügte der Minister hinzu. Sollte es jedoch Ausdruck einer aggressiven Haltung sein, „die sich gegen das richtet, was ein Bundesinnenministerium vertritt“, so würde er das Tragen des Kopftuchs verbieten. De Maizière sagte, es komme darauf an, ob die Kleidung und das Benehmen eines Mitarbeiters „ungebührlich“ sei oder nicht. Wann etwas ungebührlich sei, hänge von den Umständen ab. Im Prinzip müsse die Frage des Kopftuchtragens bei der Arbeit ebenso bewertet werden wie das Tragen von Badeschlappen oder Hawaii-Hemden. (afp)