Berlin.
Brüderle, Rösler, Niebel - das sind die Namen der unbeliebtesten Mitglieder der Bundesregierung. Die drei Minister für Wirtschaft, Gesundheit und Entwicklungshilfe schneiden in einer aktuellen Umfrage am schlechtesten ab. Alle drei sitzen für die FDP im Kabinett.
Die Deutschen haben den Ministern des Bundeskabinetts in einer Umfrage schlechte Zensuren erteilt. In der Erhebung des Emnid-Instituts für «Bild am Sonntag» schnitten Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) noch am besten ab. Die schlechtesten Noten erhielten drei FDP-Politiker: Wirtschaftsminister Rainer Brüderle, Gesundheitsminister Philipp Rösler und Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel.
Knapp 100 Tage nach dem Amtsantritt der schwarz-gelben Regierung wurden insgesamt 1.005 Bundesbürger befragt. Von ihnen kamen 65 Prozent zu der Einschätzung, Verteidigungsminister zu Guttenberg habe seine Sache gut gemacht. Trotz der Affäre um den Luftangriff von Kundus gaben dem CSU-Politiker nur 24 Prozent schlechte Noten. 11 Prozent wollten kein Urteil abgeben oder kennen Guttenberg nicht.
Letzter Platz für Brüderle
Knapp dahinter folgte Kanzlerin Merkel. Die CDU-Vorsitzende wird von 61 Prozent gut und nur von 34 Prozent schlecht bewertet.Für die Mehrheit der Minister fällt das Urteil aber deutlich schlechter aus. Besonders negativ fiel die Bewertung der FDP-Kabinettsmitglieder aus.
Wirtschaftsminister Brüderle kam auf den letzten Platz: Lediglich 21 Prozent beurteilen seine Leistungen als gut, 38 Prozent dagegen als schlecht. Gesundheitsminister Philipp Rösler erhielt von 31 Prozent der Befragten gute und von 47 Prozent schlechte Zensuren. Die Arbeit von Entwicklungshilfeminister Niebel beurteilten 25 Prozent als gut und 27 Prozent als schlecht.
Auch Schäuble und von der Leyen schneiden gut ab
Die weiteren Ergebnisse der Umfrage: - Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU): gut: 51 Prozent, schlecht: 38- Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU): gut: 51, schlecht: 32- Familienministerin Kristina Köhler (CDU): gut: 46, schlecht: 22 - Außenminister Guido Westerwelle (FDP): gut: 41, schlecht: 47 - Umweltminister Norbert Röttgen (CDU): gut: 40, schlecht: 33 - Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU): gut: 39, schlecht: 24- Innenminister Thomas de Maiziére (CDU): gut: 39, schlecht: 27 - Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP): gut: 38, schlecht: 27- Bildungsministerin Annette Schavan (CDU): gut: 38, schlecht: 37 - Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU): gut: 34, schlecht: 31
Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner wies daraufhin, dass Schwarz-Gelb in der aktuellen Sonntagsfrage derzeit zusammen auf etwa 46 Prozent Zustimmung kommt. «Jeder Minister, der einen höheren Wert erhält, steht gut da», zitiert ihn «Bild am Sonntag».