Bonn.

Bei der Deutschen Post können Verbraucher künftig elektronische Briefe sicher über das Internet verschicken. Der „E-Postbrief“ kostet wie ein herkömmlicher Brief 0,55 Euro.

Die Post startete am Mittwoch ihren neuen Online-Brief, der technisch einer E-Mail gleicht, aber „genauso verbindlich, vertraulich und verlässlich“ wie herkömmliche Briefe auf Papier sein soll, wie der Konzern in Bonn mitteilte. Kunden könnten sich ab sofort kostenlos eine Adresse für den „E-Postbrief“ sichern, ihre Konto werde dann nach einer persönlichen Identifizierung in einer Post-Filiale freigeschaltet.

Der Online-Brief soll genauso viel kosten wie herkömmliche Briefe. Nutzer können demnach künftig wählen, ob Internet-Briefe elektronisch zugestellt oder von der Post ausgedruckt und durch einen Briefträger übermittelt werden. Zusatzleistungen wie Einschreiben oder Farbausdrucke würden extra berechnet.

Wettbewerber planen Konkurrenz-Angebot

Die Deutsche Post bietet damit als erstes Unternehmen in Deutschland einen solchen Online-Brief an. Bei den Wettbewerbern Deutsche Telekom und den E-Mail-Anbietern GMX und Web.de können sich Verbraucher bislang nur Adressen für den Internet-Briefversand reservieren. Die Unternehmen wollen ab dem kommenden Jahr ein Konkurrenz-Angebot starten, das den Namen De-Mail trägt.

Online-Briefe sollen den rechtssicheren Briefverkehr über das Internet ermöglichen, etwa zwischen Verbrauchern und Behörden oder Unternehmen. Die Bundesregierung muss hierfür aber noch die Regularien festlegen.

Neue Einnahme-Quelle

Die Deutsche Post sieht sich im klassischen Briefgeschäft aufgrund des Trends zur E-Mail mit einem schrumpfenden Markt konfrontiert. Dieser Entwicklung will der Bonner DAX-Konzern nun mit dem Online-Brief begegnen. (afp/ddp)