Mallorca. Einen Tag nach dem Anschlag auf Mallorca läuft der Reiseverkehr wieder normal. Doch ist die Ferieninsel noch ein sicherer Ort? Bislang scheinen die Vorfälle die Urlauber nicht eingeschüchtert zu haben. Der Deutsche Reiseverband sieht die Attraktivität der Insel nicht in Gefahr - erstmal.

Stornierungen oder Umbuchungen von Flügen oder Reisen nach Mallorca sind nach dem ETA-Anschlag vom Donnerstag beim Deutschen Reiseverband noch nicht aufgelaufen. „Das ist aber normal“, sagt Pressesprecher Sibylle Zeuch. Einen Tag nach einem Anschlag würde man noch keine Reaktionen spüren. Das käme wenn erst mit Zeitverzögerung.

Großer Informationsbedarf

„Natürlich besteht nach so einem Ereignis bei den Reisenden ein höherer Informationsbedarf“, sagt Zeuch. Daher würden viele Nachfragen bei den Veranstaltern eingehen. Doch ihren Urlaub absagen, das wollen die Touristen (noch) nicht. Dass es soweit kommen wird, glaubt Zeuch jedoch nicht. „Mallorca wird als beliebtes Reiseziel nicht in Gefahr sein“, sagt sie. Und fügt hinzu: „Erstmal.“

Eine aktuelle Gefahr für Urlauber vor Ort oder diejenigen, die in ein paar Tagen auf die Baleareninsel reisen, gäbe es nicht, sagt der Deutsche Reiseverband. „Der Anschlag galt keinem Touristenziel. Ziel des Attentats waren eindeutig die spanischen Behörden“, betont Zeuch. Dennoch will Zeuch keine Einschätzung der Sicherheitslage auf Mallorca geben. „Das können wir nicht und tun es daher auch nicht“, erklärt sie. Nur das Auswärtige Amt sei in der Lage, Sicherheits- und Reisehinweise zu geben. „Wir schauen selbst, welche Empfehlung das Auswärtige Amt gibt, danach richten wir uns“, erklärt Sibylle Zeuch und verweist auf die Internetseite des Amtes.

Auswärtiges Amt rät, die Berichterstattung in den Medien zu verfolgen

Mehr bleibt den Urlaubern momentan nicht übrig. Die Telefonleitungen beim Auswärtigen Amt sind überlastet. Wer durchkommt, wird weiter verwiesen und hängt meist dann fest.

Auf der Internetseite des Amtes jedoch findet sich eine aktuelle Meldung: „Im Zuge der Ermittlungen muss damit gerechnet werden, dass die Sicherheitsbehörden zusätzliche Kontrollen an Häfen und Flughäfen veranlassen. Reisenden wird empfohlen, die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen und den Anweisungen der Sicherheitsbehörden Folge zu leisten. An- und Abreisenden wird zudem empfohlen, mit ihrem Reiseveranstalter in Kontakt zu treten. Die touristische Infrastruktur der Insel ist derzeit nicht betroffen.“

Weitere Meldungen und Empfehlungen des Auswärtigen Amtes finden Sie hier.