Düsseldorf/Gelsenkirchen. Die Polizei geht nur noch ins Schalker Stadion, wenn sie gerufen wird, hatte NRW-Innenminister Jäger erklärt: Nachdem der Verein kleinlaut einräumte, dass die Kritik am unverhältnismäßigen Polizei-Einsatz im Fanblock noch unverhältnismäßiger war, schickt Jäger die Polizei zum nächsten Heimspiel. Ein Kommentar.
Es war ein riskantes Spiel, das Innenminister Ralf Jäger drei Tage lang inszenierte. Am Ende setzte sich der gewiefte SPD-Politiker im Streit mit Schalke 04 jedoch auf ganzer Front durch. Der Bundesligist musste kleinlaut einräumen, dass die Kritik am unverhältnismäßigen Polizei-Einsatz im Fanblock noch unverhältnismäßiger war und dass man künftig seiner Veranstalterverantwortung besser nachkommen wolle.
Jäger schickt als Gegenleistung für diesen blauweißen Kotau nun doch die Bereitschaftspolizei zum nächsten Heimspiel und läuft praktischerweise nicht Gefahr, dass bei diesem Kräftemessen von Ministerium und Verein unbeteiligte Stadionbesucher zu Schaden kommen.
Polizei stürmt Schalke-Kurve
Der Minister hat sich mit diesem Manöver nicht nur den Applaus der Polizeipräsidien gesichert, sondern ebenso die Debatte angefacht, ob NRW-Hundertschaften wirklich 30 Prozent ihrer Arbeitszeit dem Millionengewerbe Bundesliga widmen sollten.