Die Grüne Jugend in NRW möchte die Erste Klasse im Regionalverkehr abschaffen. Ein Vorhaben, das zu weit geht. Trotzdem erscheint es sinnvoll, den Umgang mit der Ersten Klasse zu überdenken - Zugführer sollten sie öfter freigeben, wenn die Bahn brechend voll ist.

Natürlich ist es für Reisende ein Ärgernis. Wenn sich 500 Leute in ein paar Zugabteile quetschen, obwohl die Erste Klasse gefühlt leer durch die Gegend rollt, macht Zugfahren keinen Spaß. Doch die Forderung der Grünen Jugend greift eindeutig zu weit. Wer Wert legt auf einen breiteren und ruhigen Sitzplatz, soll dafür gerne Geld ausgeben können. Und auch Geschäftsreisende sollten nach wie vor die Möglichkeit haben, im Zug am Laptop zu arbeiten.

Aber – und da bleibt die Grund-Idee der Grünen völlig richtig – beim Umgang mit Erste-Klasse-Plätzen muss etwas passieren. Zugführer haben die Möglichkeit, die entsprechenden Waggons freizugeben – und das sollten sie definitiv häufiger tun. Zumindest wenn es voll wird. Ansonsten bliebe die Erste Klasse exklusiv, damit sich ein Ticket auch weiterhin lohnt.

Das Image der Bahn kann sich so nur verbessern – die Laune der Fahrgäste sicherlich auch.