Essen. Mit einer sehr persönlichen Ansprache hat sich Papst Benedikt XVI. von Gläubigen aus aller Welt verabschiedet. Das katholische Kirchenoberhaupt warb bei seiner letzten Generalaudienz vor Zehntausenden Menschen auf dem Petersplatz in Rom um Verständnis. Was bleibt vom deutschen Papst?
Ein letztes Mal haben sie ihn gefeiert und bejubelt. Sichtlich bewegt nahm Benedikt XVI. die Ovationen Zehntausender Menschen auf dem Petersplatz entgegen, bevor der 85-Jährige sich am Donnerstag in den päpstlichen Ruhestand verabschiedet. Das waren eindrucksvolle Bilder und Gesten. Was bleibt von dem deutschen Papst?
Aufwühlendes Ereignis
Dass das Pontifikat Benedikts künftig vor allem mit seinem Rücktritt, dem ersten eines Papstes der Neuzeit, in Verbindung gebracht werden wird, ist klar. Ein Papst, der abdankt – das ist und bleibt ein aufwühlendes Ereignis. Ein Schritt, der Mut erfordert und der schon deshalb allen Respekt verdient.
Den großen Umwälzungen und Veränderungen in der säkularen Welt setzte Benedikt die Unverrückbarkeit katholischer Glaubensgrundsätze entgegen.
Man mag das stur und gestrig nennen, oder aber standhaft und prinzipientreu. Richtig ist: Ohne gemeinsame Werte bricht jede Gesellschaft auseinander. Für solche grundlegenden Werte stand dieser Papst.
Wenn Benedikt XVI. nun sein Amt aufgibt, ist er mit sich selbst im Reinen. Da tritt einer ab, der sich selbst stets treu geblieben ist – und am Ende uns alle überrascht hat.