Wie die NRW-Polizei mehr Menschen für den Beruf begeistern und die 3000 Stellen pro Jahr besetzen will.

Es ist ein Auf und Ab bei der Polizei: Nach vielen Jahren des Personalabbaus steigen seit ein paar Jahren wieder die Einstellungszahlen in NRW. Statt 1100 sollten 2000 Polizeianwärterinnen und -anwärter eingestellt werden, schließlich waren es 2500. Inzwischen ist der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) bei 3000 pro Jahr angelangt. Diese 3000 Männer und Frauen aber müssen erst einmal gefunden werden. Schließlich trifft der Fachkräftemangel nicht nur die Polizei.

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Junge arbeitswillige Menschen sind begehrt – weil der demografische Wandel kräftig voranschreitet und die Jahrgänge dünner werden. Sprich: Junge Menschen haben heute die Wahl, welchen Beruf sie erlernen wollen. Gebraucht werden sie schlichtweg überall.

Viele junge Menschen zieht es an die Hochschulen

Auch das Handwerk beklagt seit Längerem den Fachkräftemangel und die Fokussierung auf die akademische Ausbildung. Viele junge Menschen zieht es nach dem Abi zunächst an die Hochschulen. Dabei brauchen wir doch ebenso die Praktiker.

Not macht erfinderisch. Und so werden Unternehmen kreativ. Im Hotelgewerbe führen manche bereits eine Vier-Tage-Woche bei gleichbleibendem Lohn ein, um Fachkräfte für sich zu gewinnen.

Auch die Polizei möchte sich auf dem umkämpften Markt durchsetzen. Die Anforderungen per se will und darf sie nicht lockern, die Eignung für den polizeilichen Dienst muss schlichtweg stimmen. Stattdessen will die Polizeigewerkschaft GdP an einer anderen Stellschraube drehen und schlägt nun die Aufhebung der Altersgrenze für den Polizeidienst vor. Warum auch nicht? Warum soll ein 40-Jähriger nicht genau so für die Aufgabe geeignet sein, wie ein 36-Jähriger?

Es ist ein Vorschlag, über den die neue Landesregierung ernsthaft nachdenken sollte. 3000 Neueinstellungen sind gut – aber nur, wenn die Stellen auch besetzt werden können.