Essen. Unabhängig von den Infektionszahlen soll es nach dem Willen der Politik keinen Distanzunterricht geben. Dafür sind die Schulen kaum gerüstet.

Endlich wieder Schule! Die allermeisten Kinder und Jugendlichen dürften am Mittwoch wieder mit Freude in die Klassenräume geströmt sein. Nach eineinhalb Jahren Unsicherheit durch Homeschooling und Wechselunterricht hoffen die erschöpften Eltern, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler auf zumindest ein Stückchen Normalität.

Denn zum Präsenzunterricht gibt es keine Alternative. Die schulischen Defizite und psychischen Belastungen, die der monatelange Distanzunterricht verursacht hat, sind noch gar nicht absehbar. Dennoch erscheint es angesichts wieder rasant steigender Infektionszahlen zumindest wagemutig, am Präsenzunterricht unabhängig von der Inzidenz festhalten zu wollen. Denn eine Rückkehr zum Distanzunterricht solle es nach dem Willen der Landesregierung nicht mehr geben.

Rückkehr zur Normalität offen

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Ob an den Schulen dafür genügend Vorsorge getroffen wurde, erscheint indes fraglich. Wo sind die CO2-Ampeln, die Raumluftfilter oder zumindest provisorische Absauganlagen? Die Lehrkräfte wünschen sich zudem klare Richtwerte, ab wann welche Schutzmaßnahmen greifen sollen. Eine Studie, die das aktuelle Infektionsgeschehen an Schulen beleuchten würde, könnte Indikatoren liefern, ab wann Maßnahmen für den sicheren Schulbetrieb gelockert oder verschärft werden müssen.

Ob die Schulen mit Masken, Tests und regelmäßigem Lüften sicher durch den Winter kommen werden, ist völlig offen. Die Unsicherheit wird die Schulen daher begleiten. Ein „normales“ Schuljahr wird auch dieses nicht.