An Rhein und Ruhr. So erfreulich manche Zahlen auch sind: Beim Verkehr steht die Polizei in Nordrhein-Westfalen vor großen Herausforderungen.
Weniger Tote auf Nordrhein-Westfalens Straßen, auch weniger Verletzte, weniger Unfälle: Die an diesem Mittwoch (10. März 2021) vorgestellte Unfallstatistik hält gute Nachrichten bereit - wenngleich jeder Tote stets einer zu viel ist. Und selbst wer mit dem Leben davongekommen ist, sieht dieses nach einem Verkehrsunfall allzu oft auf dramatische Weise verändert.
Klar ist: Schon die nächste Verkehrsstatistik wird anders ausfallen, nicht so von Corona-Krise und Lockdown geprägt. Das ist NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sehr bewusst. Beim Verkehr gibt es große Herausforderungen:
- Die Verkehrswende: Das satte Plus bei Pedelec-Unfällen (+44%) zeugt davon, wie sich Mobilität ändert. Die Polizei muss sich noch stärker darauf einstellen - mehr Polizisten aufs Rad, mehr Schwerpunktkontrollen, mehr Prävention.
- Mehr LKW-Verkehr: Die Kontrollen wurden 2020 intensiviert, gut so. Damit das nachhaltig ist, braucht die Polizei mehr Fachleute speziell dafür. Ein kluger Rat kommt von der Gewerkschaft der Polizei. Bei verantwortungslosen Spediteuren will sie durch Verkehrsverstöße erzielte Gewinne abschöpfen.
- Raser und Tuning-Szene: Gut, dass die Polizei hier ebenfalls stärker kontrolliert hat. Aber, steht nötiges Personal dafür auch nach dem Lockdown bereit - wenn Hundertschaften wieder für Fußballspiele gebraucht werden?
- Mehr Autobahntote: Mit dem "Freie Fahrt für freie Bürger"-Unsinn muss endlich Schluss sein. Ein generelles Tempolimit trägt zum Kulturwechsel bei. Es hilft, Raserei und Drängelei einzudämmen. Der Bundestagswahlkampf mit der SPD-Forderung nach höchstens 130 km/h auf Autobahnen dürfte spannend werden.