Ist es ungerecht, wenn Fußballfans dürfen, was Konzertbesuchern verwehrt bleibt? Gerechtigkeit ist keine hilfreiche Kategorie in Corona-Zeiten.

Natürlich sagt es etwas über die Prioritäten aus, wenn die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen ein Großkonzert mit Drohungen verhindert und nur einen Monat später Fußballspiele in gleicher Größenordnung erlaubt. Doch Gerechtigkeit ist keine hilfreiche Kategorie in Corona-Zeiten. Gastronomen, Reisebüros oder auch Schüler unter anderem kennen solche Kehrtwenden im Wochentakt.

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Diese Experimente lösen Stress, Unsicherheit und enorme wirtschaftliche Einbußen aus – aber sehr wahrscheinlich ist Bewegung besser als Verharren. Selbst wenn manchmal ein Lavieren herauskommt. Denn am Ende weiß niemand, wo der beste Weg verläuft. Man muss ihn suchen.

Der Sport geht nun einen kleinen Schritt in Richtung Normalität. Wenn er glückt – wenn sich also zeigt, dass die Neuinfektionen im Rahmen bleiben – dann werden die Veranstalter folgen. Insbesondere wäre es (unabhängig von musikalischen Präferenzen) wünschenswert, wenn das Düsseldorfer Großkonzert mit Sarah Connor doch noch stattfände. Es würde ohnehin die Ausnahme bleiben, denn Großveranstaltungen vor luftigen Reihen lohnen in der Regel für die Veranstalter nicht. Ein bisschen Licht aber täte nicht nur der Branche gut – und seien es lediglich Bühnenscheinwerfer.