Essen/Düsseldorf. Deutlich wie selten hat Angela Merkel Armin Laschet den Rücken gestärkt. Nun muss der NRW-Ministerpräsident aus Fehlern lernen.
Die Bundeskanzlerin lobt das Corona-Krisenmanagement von NRW-Ministerpräsident Laschet, verteidigt die Maskenpflicht in Schulen, dankt Laschet für dessen Griechenland-Reise zu den Flüchtlingen und bescheinigt ihm das Rüstzeug für die Kanzlerschaft.
Wer die sonst eher zurückhaltende Rhetorik Angela Merkels kennt, dürfte sich die Augen gerieben haben: Klar und deutlich wie selten hat Deutschlands beliebteste Politikerin ihren NRW-Besuch genutzt, um Laschet den Rücken zu stärken.
Desolater Corona-Sommer schadete seinem Ansehen bundesweit
Laschet ist damit zurück auf dem Spielfeld im Kampf um den CDU-Vorsitz und die Merkel-Nachfolge als Kanzler. Nun mag man argumentieren, dass er nie richtig raus war aus dem Machtspiel. Dennoch hat ihm sein desolater Corona-Sommer mächtig zugesetzt und seinem Ansehen im Land und bundesweit geschadet.
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Die Kommunikationsmängel in seiner Regierung und die teilweise fehlende politische Linie, nachvollziehbar auch als Führungsschwäche interpretiert, muss Laschet verantworten. Merkels Wort hat in der CDU weiterhin enormes Gewicht und dürfte auch in der bayerischen Schwesterpartei CSU genau registriert werden.
Laschet bekommt jetzt die Chance, aus den jüngsten Fehlern zu lernen
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Ministerpräsident Markus Söder, schnittig im Auftritt, klar in der Ansage und schwach in den Corona-Ergebnissen seines Landes, schrumpft durch die Test-Pannen in Bayern und Merkels Auftritt in NRW wieder auf das Normalmaß, das ihm gebührt. Söder wurde und wird überschätzt.
Aber kann Laschet Kanzler? Die Zahl der Zweifler ist zuletzt enorm gewachsen. Jetzt bekommt er die Chance, aus den jüngsten Fehlern zu lernen.