Erst Lügde, dann Bergisch Gladbach und jetzt Münster: Kinder werden gequält, aber große Fehler begünstigen diese Verbrechen immer wieder.

Lügde, Bergisch Gladbach, Münster. Es wird nicht das Ende einer Liste von Tatorten bleiben, in denen pädophile Kriminelle viele Kinder auf so furchtbare Art quälen, dass selbst Kriminalprofis beim Betrachten des Datenmaterials an ihre seelischen Grenzen geraten. Es wird weitere Festnahmen geben, Anklagen, Urteile. Die nationale und internationale Zusammenarbeit funktioniert immer besser, und wenn man irgendwo noch einen Trost sucht, so kann er darin liegen, dass sich eben niemand sicher sein kann, nicht erwischt zu werden.

Jugendämter, Schulen, Gerichte sind gefragt

Natürlich, um Krankheit und Verbrechen, die hier in Form von Trieben und geschäftsmäßiger Verbreitung von Kinderpornographie eine besonders schreckliche Allianz eingehen, müssen sich Psychiater und Richter kümmern. Aber mit den Fehlern und Versäumnissen, die solche Taten begünstigen, müssen sich Jugendämter, Schulen, Gerichte, Polizisten und letztlich wir alle befassen, weil es in unserer Nachbarschaft passiert.

Bei aller Sensibilität aber, zu der wir uns aufrufen sollten: Wenn ein Gericht Kinder in der Obhut von Menschen belässt, die einschlägig vorbestraft sind, wenn Jugendämter oft erst hinterher schlauer sind oder Kitas meinen, sie könnten auf Anzeigen verzichten, dann läuft Grundsätzliches schief. Und das dürfen wir niemals tolerieren.