Essen. Der Kita-Streik der Erzieher trifft nicht zuerst die kommunalen Arbeitgeber, sondern kleine Kinder. Da könnte die Geduld der Eltern schnell zu Ende sein. Ein Kommentar von Matthias Korfmann.
Wenn in wenigen Tagen die Erzieherinnen einen Streik beginnen sollten (und das ist wahrscheinlich), dann dürften sie zumindest zunächst auf mehr Verständnis hoffen als streikende Piloten oder Mediziner. Erzieherinnen werden schlecht bezahlt. Ihr Lohn steht in keinem Verhältnis zur Verantwortung und zu den Härten, die dieser Beruf mit sich bringt.
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Dennoch könnte die Geduld der Eltern schnell am Ende sein. Dieser Streik trifft ja nicht zuerst die kommunalen Arbeitgeber, sondern kleine Kinder. Nicht jeder Dreijährige lässt sich einfach so auf eine „Notgruppe“ mit fremden Erzieherinnen ein. Der Streik trifft Berufstätige und Alleinerziehende. Menschen, die vielleicht Urlaubstage opfern müssen, um ihre Kleinen zu betreuen. Die weiter Gebühren bezahlen, ohne dafür eine Leistung zu bekommen.
Improvisieren ist angesagt: Großeltern, Freunde, Nachbarn als Helfer gewinnen. Mit anderen Eltern zusammen Betreuung organisieren. Frühzeitig den Chef fragen, ob der eventuell eine Auszeit genehmigt. Und – ganz wichtig – bei Kommunen und bei Verdi so viel „Notbetreuung“ wie möglich einfordern.