Witten. Das Parken an der Uni Witten/Herdecke ist teuer. Deshalb weichen Studierende in die umliegenden Straßen aus. Zum Ärger der Anwohnenden.

Immer wieder gibt es Klagen rund um die Parksituation an der Uni Witten/Herdecke. Viele Studierende weichen in die umliegenden Straßen aus, um ihr Auto abzustellen. Für die Anwohnerinnen und Anwohner fallen so Stellplätze weg. Nun wird der Ruf nach einer Regelung für das Anwohnerparken laut.

Insbesondere in der Pferdebachstraße, der Rebecca-Hanf-Straße und dem Bebbelsdorf wird es immer wieder eng, weil Studierende dorthin ausweichen. Die CDU hat nun einen Prüfauftrag auf den Weg gegeben. „Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Witten beauftragt die Verwaltung zur Prüfung, wie die Parksituation im Bereich der Universität Witten/Herdecke entschärft werden kann“, heißt es.

CDU in Witten schlägt Anliegerstraßen vor

Die Christdemokraten haben dabei schon einen konkreten Vorschlag. „Die Einrichtung von Anliegerstraßen kann hier unserer Ansicht nach Abhilfe schaffen“, so CDU-Mitglied Julian Fennhahn, gleichzeitig auch Vorsitzender des Verkehrsausschusses. „Wir wünschen uns Lösungsvorschläge nach einer erneuten Begutachtung durch die Verwaltung“, so Fennhahn weiter.

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Die Stadt bestätigt auf Anfrage, dass sie immer wieder Hinweise zu der problematischen Parksituation erreichen. Neben den genannten Straßen gebe es auch Beschwerden in der Dirschauer Straße, der Rosi-Wolfstein-Straße und der Gleiwitzer Straße.

Doch viel Handhabe scheint die Verwaltung derzeit nicht zu haben. „Alle Straßen rund um die Uni sind öffentliche Straßen und somit für jedermann nutzbar, auch für Studierende“, sagt Stadtsprecherin Lena Kücük. Die Straßen in einem Stadtgebiet seien dafür da und gehörten der Allgemeinheit. „Wenn ich keinen privaten Stellplatz auf eigener Scholle habe, habe ich keinen Anspruch auf einen Parkplatz vor der Haustür“, so Kücük weiter.

Parkplätze direkt an der Uni kosten

Auch die Einrichtung von Bewohnerparken sei nicht so einfach und sehr komplex. Dabei hat die Uni Witten/Herdecke mit dem Parkhaus und den Stellplätzen an der Alfred-Herrhausen-Straße ja sehr wohl eigene Parkplätze. Diese sind jedoch kostenpflichtig. So muss man an der Alfred-Herrhausen-Straße satte drei Euro pro Stunde berappen. Im Parkhaus sind Kurzzeit- und Dauerparkplätze ab 1,50 Euro pro angefangene Stunde rund um die Uhr verfügbar.

Das Parkhaus liegt direkt an der Uni Witten/Herdecke. Hier muss man allerdings bezahlen (Archivbild).
Das Parkhaus liegt direkt an der Uni Witten/Herdecke. Hier muss man allerdings bezahlen (Archivbild). © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Das scheint vielen Studierenden jedoch zu teuer zu sein – insbesondere, wenn sie den ganzen Tag am Campus verbringen. Offizielle Beschwerden habe es jedoch noch nicht gegeben. Die Hochschule selbst habe hier auch wenig Gestaltungsspielraum. „Die UW/H ist weder Eigentümerin noch Betreiberin des Parkhauses“, so Sprecherin Svenja Malessa. Man habe lediglich 280 Stellplätze angemietet, die an die Beschäftigten vergeben werden. Für die Studierenden habe man einen Tarif mit dem Betreiber ausgehandelt.

„Auf die Preisgestaltung des Parkhauses oder den Stellplätzen hat die UW/H keinen Einfluss.“ Generell empfehle man den Mitarbeitenden und Studierenden, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Dafür fördere man beispielsweise das Deutschlandticket, sodass zumindest die Mitarbeiter es weiterhin für neun Euro bekommen.

„Aber natürlich sagen wir auch, dass es unten an der Pferdebachstraße kostenfreie Stellplätze gibt“, so die Uni-Sprecherin. Die Hochschule empfehle jedoch ausdrücklich, nicht in den Anwohnergebieten zu parken. „Aber das liegt natürlich nicht in unserer Hand.“ Weiterhin gebe es viele Fahrradstellplätze. Sobald das Wetter besser wird, werde dieses Angebot auch wieder mehr genutzt. Und dann wird der Parkdruck in den anliegenden Wohngebieten vielleicht zumindest für ein paar Monate wieder weniger.

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