Witten. „Domino‘s Pizza“ in Witten ist geschlossen. Doch die Diskussionen gehen weiter. Ein ehemaliger Angestellter hat bis jetzt kein Geld gesehen.
- Die „Domino‘s Pizza“-Filiale in Witten ist schon länger geschlossen. Nun melden sich immer mehr ehemalige Mitarbeiter, die die Arbeitsbedingungen kritisieren.
- So fordert Can O. noch ausstehende Gehälter. Er arbeitete rund drei Monate für den Wittener Store.
- Das Unternehmen verweist auf den ehemaligen Betreiber.
Die Schließung der „Domino‘s Pizza“-Filiale in Witten schlägt weiter hohe Wellen. Nach der Berichterstattung dieser Redaktion rund um die Arbeitsbedingungen unter dem ehemaligen Betreiber hat sich ein weiterer Ex-Mitarbeiter gemeldet. Es geht vor allem um angebliche ausstehende Gehälter.
Doch von vorne: Bereits seit einiger Zeit ist der Store in der Hauptstraße geschlossen. Derzeit sucht die Schnellrestaurantkette nach einem neuen Betreiber. Kurz nach dem ersten Bericht rund um die Schließung wendete sich ein ehemaliger Angestellter an diese Redaktion und schilderte, dass es verschiedene Probleme gegeben haben soll. So soll der Betreiber keinen Mietvertrag unterschrieben und Mitarbeitern aus „waghalsigen Gründen“ gekündigt haben.
Wittener wartet auf 566 Euro von „Domino‘s Pizza“
Doch das scheinen nicht die einzigen Probleme gewesen zu sein. Jetzt schildert ein weiterer ehemaliger Mitarbeiter seine Erfahrungen. „Auch ich habe damals keinen Lohn vom Inhaber erhalten und wurde über Wochen hingehalten“, so Can O. (voller Name der Redaktion bekannt). Immer wieder habe er ihn auf das ausstehende Gehalt angesprochen. WhatsApp-Verläufe, die dieser Redaktion vorliegen, belegen das. Nachdem er auch nach mehrmaliger Nachfrage kein Geld erhalten hat, sah er sich gezwungen, nicht mehr zur Arbeit zu erscheinen.
„Kurz darauf erhielt ich eine fristlose Kündigung und habe bis heute kein Geld erhalten. Damals war ich erst 16 Jahre alt und wurde extrem ausgenutzt“, sagt der heute 22-Jährige, der von April bis Juni 2019 für „Domino‘s Pizza“ gearbeitet hat. Zu der Zeit befand sich der Mitarbeiter in der Abiphase und habe teilweise von 16 Uhr bis Mitternacht arbeiten müssen. „Dem Inhaber war das jedoch egal“, sagt er. Insgesamt schulde er Can O. noch rund 566 Euro.
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Auch auf Facebook gibt es ähnliche Reaktionen. „Mein Sohn hat damals die gleiche Erfahrung machen müssen. Er war mehrmals zum Probearbeiten da und wurde am Ende nicht bezahlt“, schreibt etwa Elvira Ha. Der Sohn habe sich dann einen anderen Minijob gesucht, Geld von Domino‘s habe er nicht erhalten.
Doch wer ist überhaupt verantwortlich? „Domino’s Pizza Deutschland steht in keinerlei vertraglicher Beziehung zu den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, sagt Unternehmenssprecherin Kathrin Rezac. Etwaige Ansprüche oder rechtliche Schritten könnten daher nur gegenüber dem ehemaligen Arbeitgeber, also dem Franchisepartner, geltend gemacht werden. „Wir bedauern die entstandenen Unannehmlichkeiten und möchten betonen, dass wir in dieser Angelegenheit keine rechtliche Verantwortung tragen“, so Rezac weiter.
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