Witten. 1991 ließen zwei „Manta“-Filme die Kinokassen klingeln. 13 Manta-Besitzer fuhren nun die Drehorte im Revier ab - ein Schaulaufen der Schrauber.
Eine ganze Kolonne blecherner Nostalgie tourte am Sonntag (22.9.) einmal quer durchs Ruhrgebiet – von Oberhausen bis nach Witten. Die Besitzer von 13 vollgetankten und auf Hochglanz polierten Opel Manta hatten sich getroffen, um die Drehorte zweier Kultfilme zu besuchen und in Erinnerungen zu schwelgen.
Die Rundfahrt hat Marianus Machtemes (43) von der Gruppe „Ruhrrochen“ organisiert. Beflügelt vom großen Erfolg der „Manta, Manta“-Drehorte-Tour im vergangenen Jahr hat er diesmal eine kombinierte Tour erarbeitet: nicht nur zu den Drehorten von „Manta, Manta“ (1991), sondern auch von „Manta – Der Film“. Fans werden sich erinnern. „Der Film“ (mit Sebastian Rudolph, Nadeshda Brennicke und Helge Schneider) kam 1991 vier Wochen vor dem Kassenknüller mit Til Schweiger in die deutschen Kinos.
Ein Ziel: der Autoteile-Händler D&W in Bochum-Wattenscheid
Für diese doppelte Manta-Vergötterung starten 33 Jahre später die Fans in der Dunkelschlagsiedlung in Oberhausen, wo Berti alias Til Schweiger in einem alten Zechenhaus wohnt. Von dort geht es in die aus Funk und Fernsehen bekannte Siedlung Eisenheim, in der Gerd, Berties bester Freund und Abiturient auf dem zweiten Bildungsweg, lebt.
Nach einem längeren Stopp in Bottrop-Welheim, wo die Manta-Kolonne von den Bewohnern mit Applaus und einem schnell organisierten Fest empfangen wird, fahren die Teilnehmer weiter zu mehreren Drehorten in Essen und anschließend zum legendären Autoteile-Händler D&W in Bochum-Wattenscheid.
Mit Vokuhila-Frisur und in Ballonseide
Am späten Nachmittag kommen die 13 Fahrzeuge im Schein der untergehenden Herbstsonne im Wullener Feld an. Christian Merchel, Inhaber eine Beklebe-Firma, war wie schon im vergangenen Jahr Gastgeber und freute sich über die Besucher: „Endlich mal normale Leute“, kommentiert er mit einem Lächeln und zitierte damit einen anderen Kultfilm der 90er Jahre. „Hier im Gewerbegebiet Wullener Feld wurden drei Szenen für „Manta, Manta“ gedreht“, erläutert Merchel, warum die Tour dort endete.
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Unter den Teilnehmern der Tour finden sich auch einige Manta-Fans mit ihren Autos, die in den beiden Filmen als Statisten und Requisiten fungierten. Wolfgang Fiebig (57) aus Bommerholz ist in „Manta – Der Film“ mit der damals angesagten Vokuhila-Frisur und standesgemäß in Ballonseide gekleidet zu sehen. Er und seine Frau Maria („Ich bin aber keine Frisöse!“) sind heute in ihrem Manta B Cabrio von 1987 dabei, das damals auch eine Statistenrolle übernahm. Maria erzählt, dass es sich bei dem Fahrzeug ursprünglich gar nicht um ein Cabrio handelte, ihr Mann aber eines Tages in die Garage ging und das Dach kurzerhand einfach abflexte.
Schrauber aus Leidenschaft
Wolfgang Fiebig ist an diesem Tag nicht der einzige „Schrauber aus Leidenschaft“, wie sein T-Shirt verrät. Auch die anderen Mitfahrer sind Auto-verrückt und liegen in ihrer Freizeit mehr unter ihrem Fahrzeug als auf der Couch. Sämtliche Autos sind von ihren Besitzern selbst umgebaut worden. Zu der großen Leidenschaft für Autos kommt bei allen auch eine gehörige Portion Fachwissen dazu. Stolz zeigt man sich gegenseitig seine Fahrzeuge und fachsimpelt über Motoren.
Überhaupt herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre, „fast schon familiär“, bringt Marianus Machtemes es auf den Punkt. Sein Fazit ist eindeutig: „Das war ein mantastischer Tag!“. Für ihn steht fest, dass es auch im kommenden Jahr wieder eine Manta-Tour geben wird.
Wer sich für Mantas interessiert, kann sich auf der Facebook-Seite von Marianus Machtemes (Bernhard Lammert) umschauen und Kontakt aufnehmen.
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