Witten. Ascona, Kadett und sieben Mantas fahren durchs Wullener Feld in Witten. Kein Traum! Die Straße ist heilig für Fans des Kultfilms „Manta, Manta“.

„Ich werde Manta-Fahrer“, war sich Christian Rohling schon als Siebenjähriger sicher, nachdem er den Film „Manta Manta“ gesehen hatte. Seine Leidenschaft für Autos und speziell für den kultigen Opel war geweckt. Rund 30 Jahre später steht er mit seinem Auto – natürlich einem Manta - und mit einem Dutzend weiterer Manta-Fans im Gewerbegebiet Wullener Feld in Witten und schwelgt in Erinnerungen.

Zusammen mit seinem Kumpel Marianus Machtemes hat er am heutigen Tag mit viel Herzblut eine „Manta Manta“-Drehorte-Tour organisiert. „Nicht kommerziell, sondern einfach nur aus Spaß“, wie Machtemes erzählt. Beide sind durch den Film von 1991 zu Manta-Fans geworden und bis heute geblieben. Einige der hier stehenden Autos und der anwesenden Personen sind in „Manta Manta“ zu sehen gewesen – als Requisiten und Komparsen.

Drei Szenen entstanden in Witten

Die Drehorte-Tour begann am Morgen in Dortmund-Derne. Dort wurde vor nunmehr 32 Jahren auf einem Schotterplatz die erste Szene des Films gedreht. Von dort aus ging es zur Universitätsstraße in den Dortmunder Südwesten, auf der im Film das Rennen zwischen Manta und Golf stattgefunden hat. Und nun also das Wullener Feld.

„Hier im Gewerbegebiet wurden drei Szenen gedreht“, erläutert Christian Merchel, Inhaber einer Beklebe-Werkstatt und an diesem Mittag Gastgeber. In einer der bekanntesten Szenen des Films verfolgt Berti (Til Schweiger) die Fahrerin einer Ente und landet schließlich ungewollt auf einem Sattelschlepper. Gedreht wurde dies an der Kreuzung Pferdebachstraße. „Dadurch, dass das Wullener Feld einer der Drehorte war, bin ich dem Film verbunden“, erklärt Merchel seinen Bezug.

Nicht nur Mantas sind am Start

Christian Rohling und Marianus Machtemes, von links, mit ihren Youngtimern. Sie haben die Drehorttour organisiert.
Christian Rohling und Marianus Machtemes, von links, mit ihren Youngtimern. Sie haben die Drehorttour organisiert. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Sieben Mantas – einer tatsächlich mit Fuchsschwanz am Innenspiegel ausgestattet -, ein Ascona und ein Kadett nehmen an der Tour teil. Hier gibt es keine Beschränkung auf ein bestimmtes Fahrzeug. „Hauptsache alt und schön“, lautet das Motto, wie Manta-Fan Marcus Riedel sagt. Überhaupt ist alles entspannter als in den 90er Jahren. „Früher hat man als Manta-Fahrer immer einen Spruch kassiert, heute quatschen mich die Leute nett an oder zeigen mir einfach den Daumen hoch.“

Vor Ort: Original-Fahrzeug aus dem Kultfilm von 1991

Auch das Original-Fahrzeug aus dem Kultfilm von 1991 ist dabei. Besitzer Sascha Kosciankowsky ist extra aus Eschweiler gekommen, um an der Tour teilzunehmen. Der Autohändler ist auf Oldtimer und Exoten spezialisiert. Da „Manta Manta“ damals der erste Film war, den der 1979 geborene Autofan ohne seine Eltern im Kino sehen durfte, hat er eine ganz besondere Beziehung zu diesem Streifen. „Ich war fasziniert vom Film“, blickt er zurück in eine Zeit, in der Manta-Witze der Renner waren.

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Eine ganze Zeit hat er aktiv nach diesem Fahrzeug gesucht und es vor knapp zehn Jahren kaufen können. Seitdem pflegt er es, leiht es an Museen aus oder zeigt es bei Presseterminen. Immer wieder bekomme er Kaufangebote, mitunter auch in schwindelerregender Höhe, doch diese lehne er ab: „Der Wagen ist unverkäuflich!“, sagt er voller Überzeugung.

Nach Bochum und Oberhausen

Original mit Unterschrift von Til Schweiger auf dem Heck: 10-12 Manta-Fahrer treffen sich im Wullener Feld auf Drehorttour.
Original mit Unterschrift von Til Schweiger auf dem Heck: 10-12 Manta-Fahrer treffen sich im Wullener Feld auf Drehorttour. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Von Wullen aus ging es weiter zum Tuning-Paradies D&W nach Bochum-Wattenscheid, wo im Film Gerd seinem Freund Berti gesteht, das Abitur gemacht zu haben. Dort wartete auf die Teilnehmer eine besondere Überraschung: Marianus Machtemes hatte es tatsächlich geschafft, Schauspieler Uwe Fellensiek, der im Film den Disco-Besitzer und Ferrari-Fahrer Helmut spielt, für einen Besuch zu gewinnen. Zum Abschluss der Tour stand die Dunkelschlagsiedlung in Oberhausen auf dem Programm. Im Film ist dort das Zuhause von Berti.

Am Ende des Tages waren Christian Rohling und Marianus Machtemes geschafft. Die akribische Vorbereitung hatte sich aber gelohnt. „Hier brennen einfach alle für den Manta“, zogen sie unisono ein positives Fazit.

Wer sich für Mantas interessiert, kann sich auf der Instagram-Seite von Christian Rohling (chris_blechkultur) oder auf der Facebook-Seite von Marianus Machtemes (Bernhard Lammert) umschauen und Kontakt aufnehmen.