Witten/Bochum/Hattingen. Wegen eines Tagesbruchs hat die Autobahn GmbH plötzlich die A43-Auffahrt Witten-Heven gesperrt. Tausende Zeltfestival-Besucher standen im Stau.
Wenn die Stars beim Zeltfestival Ruhr auftreten, gerät die A43-Anschlussstelle Witten-Heven immer wieder an ihre Kapazitätsgrenze: Tausende Besucher wollen jeden Abend meist mit ihrem Auto das Gelände am Kemnader Stausee ansteuern. Am Dienstagnachmittag aber war das Stau-Chaos perfekt: Die Autobahn GmbH hatte am Nachmittag plötzlich die Auffahrt gesperrt.
Das Unternehmen hatte zunächst eine gesperrte Abfahrt gemeldet, diese Info wurde vom Radio und den Navigationsdiensten übernommen. Tatsächlich hat es auf der Beschleunigungsspur der Fahrtrichtung Münster einen Tagesbruch - ein Loch in der Fahrbahn - gegeben. Bis mindestens Mittwochabend (28.8.) bleibt darum die Auffahrt Heven in Richtung Münster gesperrt - so der Stand am Mittwochmittag. Von der Autobahn abfahren kann man an der Anschlussstelle Heven, auch in Richtung Wuppertal auffahren.
Wer vom Zeltfestival in Richtung Norden nach Hause möchte, wird zurzeit über die Kleinherbeder Straße umgeleitet, bis zur A43-Anschlussstelle „Ruhr-Universität“. Am Dienstagabend galt dies für alle Fahrzeuge, dabei musste die Polizei den Verkehr regeln.
Auch die Ruhrbrücke in Herbede war dicht
Auf der A43 wird zwischen Witten-Herbede und Kreuz Bochum der Verkehr einspurig an der Baustelle vorbeigeführt. Eine Bedarfsumleitung wurde ausgeschildert. „Wer aus Witten in Richtung Münster unterwegs ist, sollte auf die Anschlussstelle Bochum-Querenburg ausweichen“, so Autobahn-Sprecherin Susanne Schlenga.
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Zum Stau kam es am Dienstagnachmittag schon kurz nach der Anschlussstelle Sprockhövel, ab Herbede lief gar nichts mehr. Die Folge: Etliche Zeltfestival-Besucher fuhren in Herbede ab - und standen dann im Stau auf der Ruhrbrücke.
Ehepaar braucht zwei Stunden statt zwanzig Minuten
„Wir haben zwei Stunden zum Zeltfestival gebraucht“, berichtet ein Ehepaar aus Hattingen. Mit Karten für Torsten Sträter in der Tasche waren sie um 17.30 Uhr aufgebrochen, hatten mit 20 Minuten Anfahrt gerechnet und wollten vor Ort auch noch etwas essen und trinken. Dazu kamen sie nicht: 19.30 Uhr, als Sträter längst seine Witze auf der Bühne machte, waren sie erst auf dem Festivalgelände: „Es gab hinzu nirgendwo Polizei, das war das total chaotisch.“
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Am Mittwochmorgen nahmen Mitarbeitende der für Bergbauschäden zuständigen Bezirksregierung Arnsberg ihre Arbeit auf der Beschleunigungsspur auf. Dort finden nun Bohrungen statt, der vorhandene Hohlräume wird danach verfüllt. Die Behörde befürchtet, dass es an dieser Stelle - wie so oft in dieser Region - illegalen oberflächennahen Bergbau gegeben hat. Neben dem einen Loch, dass sich auf der Beschleunigungsspur aufgetan hat, könnte es noch weitere geben.
Wann die Auffahrt in Richtung Münster und die zweite Spur der A 43 wieder geöffnet wird, ist fraglich. „Das ist abhängig von den nun laufenden Arbeiten. Sollte die Sperrung länger andauern, wird es ein Update geben“, so Sprecherin Schlenga.
Die Veranstalter des Zeltfestivals sind froh, dass nicht die ganze Anschlussstelle gesperrt wurde. „Die Anreise ist glücklicherweise in keinster Weise beeinträchtigt“, betont das Presseteam. Nach den ersten zehn Veranstaltungstagen zählt das Zeltfestival Ruhr in diesem Jahr bereits fast 80.000 Besucher und Besucherinnen, 140.000 waren es im Vorjahr.
Immer wieder haben abendliche Rückstaus rund um die A43-Ausfahrt Witten-Heven zu Beginn und Ende der Konzerte zu Problemen geführt, die Abfahrt musste sogar schon einmal gesperrt werden. Laut Bezirksregierung Arnsberg hat es seitdem Verbesserungen gegeben. So sei etwa die Ampeltaktung an der Ausfahrt Heven angepasst worden. Außerdem garantiere eine gute Beschilderung der zehn Parkplätze einen „schnellen Verkehrsfluss von der Seestraße auf die Parkplätze“. Staus könne man dennoch nicht verhindern. Ortskundigen werde empfohlen, die Autobahnabfahrt Ruhr-Universität zu nutzen - oder mit Bus oder Rad anzureisen.
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