Witten. Julina Hees aus Witten hat ihr erstes Album auf Spotify veröffentlicht. Mit „blau“ will sie durchstarten. Doch das Musikgeschäft ist hart - einen Plan B hat sie bereits.
- Julina Hees aus Witten hat ihr erstes Album „blau“ auf Spotify veröffentlicht.
- Der Traum der 20-jährigen Sängerin ist es, berühmt zu werden und auf Tour zu gehen.
- Noch hat sie aber ein einiges zu lernen.
Alles begann auf dem Schoß ihrer Mama. Schon als kleines Kind war Julina Hees aus Witten hautnah dabei, wenn ihre Mutter in die Tasten haute. Auch beim Krippenspiel in der Kirche hatte sie ihre Soloeinsätze. Musik im Blut hatte die 20-Jährige also von kleinauf. Jetzt will die Sängerin in dieser Welt immer mehr Fuß fassen und hat ihre erstes Album veröffentlicht. Die Durchholzerin verfolgt große Ziele. Geht es von Witten hinaus in die weite Welt?
Diesen Text haben wir bereits einmal im Juli veröffentlicht und greifen ihn wegen des großen Leserinteresses noch einmal auf.
Ein kleines bisschen Starappeal hat die 20-Jährige schon. Beim Fotoshooting mit WAZ-Fotograf Jürgen Theobald schwingt sie sich gekonnt um den Baum, richtet den Kopf Richtung Kamera und lächelt. „Ich habe das tatsächlich schon ein paar Mal gemacht“, sagt sie. Abgehoben ist Julina aber keineswegs. Noch immer wohnt sie im beschaulichen Durchholz. Dort ist sie aufgewachsen. „Witten ist meine Heimat. Hier habe ich meine Freunde und Familie“, sagt die Psychologiestudentin. Ob das immer so bleibt?
Wittenerin Julina schreibt Songs mit Herz
„Ich würde schon gerne berühmt werden und auf Tour gehen“, sagt die junge Frau aus Herbede. Doch noch steht die Karriere ganz am Anfang. Im November 2021 erschien ihr erster Song „Rain“ auf der Musikplattform Spotify. Mittlerweile sind es acht Lieder, drei englische und fünf deutsche.
Im vergangenen Monat hat die Wittenerin dann ihr erstes Album „blau“ veröffentlicht. Die Songs „eisblau“, „Wackelkontakt“ oder „immernoch“ sind aus dem Herzen geschrieben. „Für mich ist das Songwriting so, als wenn andere etwas ins Tagebuch schreiben.“
Neben Liebe und Herzschmerz spielt die Familie in ihren Liedern eine wichtige Rolle. „Ich habe auch schon Songs für meine Mama oder meine Uroma geschrieben.“ Julina will sich mit ihren Texten identifizieren. Auch das Thema „Natur“ taucht immer wieder auf. „Ich bin ja in Durchholz aufgewachsen und sehr naturverbunden. Ich bin nicht so sehr der Citymensch.“
Auftritt bei Public Viewing in Dortmund wurde wieder abgesagt
Bislang trat sie hauptsächlich in Witten auf. „Ich war schon in der Werkstadt, im Roxy und im Kitten.“ Als Nächstes steht ein Auftritt beim Wiesenviertelfest am 17. August an. „Da freue ich mich total drauf“, sagt Julina. Fast hätte sie vor kurzem auch vor Tausenden von Menschen gesungen. „Ich sollte beim Public Viewing zum EM-Finale auf dem Friedensplatz auftreten.“ Da die Veranstalter aber davon ausgingen, dass nicht viele Menschen kommen würden, wurde das Ganze abgesagt.
„Ich mag es generell aber sowieso eher, vor einem kleineren Publikum aufzutreten“, sagt die Künstlerin. Die Menschen müssen bei ihren Texten zuhören. „Es bringt da nicht viel, wirklich rumzugröhlen.“ Bei einem EM-Finale mit deutscher Beteiligung wäre das sicher eher der Fall gewesen.
Noch hat Julina aber ein bisschen zu lernen. „Es ist zum Beispiel nicht so leicht, zu erkennen, wann und wie ich das Publikum am besten mit einbeziehe.“ Doch immer wenn Zweifel auftreten, bekommt sie Unterstützung. „Meine Familie und Freunde geben mir auch immer wieder Ratschläge.“
Auch 1Live ist schon auf die Wittenerin aufmerksam geworden
Julina weiß, dass das Musikgeschäft hart ist. Bei Spotify bekommt sie für ihre Songs fast gar nichts. „Es hilft aber für die Reichweite und Spotify kennt fast jeder.“ Sollte es doch nicht mit der ganz großen Karriere klappen, hat sie defintiv einen Plan B.
„Ich will mein Psychologiestudium nicht vernachlässigen. Damit kann man ja auch einiges anfangen“, sagt die Durchholzerin mit einem Augenzwinkern. „Wenn ich damit Geld verdiene, steht die Musik aber an erster Stelle.“ Bislang steckt sie alle Einnahmen aus den Songs noch in die Produktion.
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Natürlich geht es jetzt auch darum, bekannter zu werden. Dem Radiosender 1Live hat sie schon ein Interview gegeben. Und wer weiß: Vielleicht grüßt Julina ihre Heimatstadt Witten ja irgendwann mal doch in einer großen Konzerthalle einer Metropole. Die Heimat dabei immer im Herzen.
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