Witten. Detlef Raabe hat für das „Tor des Monats“ gestimmt und einen Campingbus gewonnen. Camper ist er nicht, aber der erste Urlaub ist schon geplant.
Der Schiedsrichter pfeift das Testspiel gegen Frankreich an. Kai Havertz passt den Ball zu Toni Kroos. Der Mittelfeldstratege macht ein paar Schritte in Richtung eigenes Tor. Dann dreht er sich um die eigene Achse und spielt einen langen Ball auf Florian Wirtz. Der nimmt den Ball mit, legt ihn sich mit zwei kleinen Berührungen vor und zieht ab. Das Leder schlägt unter der Latte ein und Detlef Raabe aus Waltrop gewinnt einen Campingbus. Seinen etwa 55.000 Euro teuren Gewinn hat er in Witten abgeholt. Wie Raabe durch das Blitz-Tor zum Busbesitzer wurde.
Raabe hatte in der ARD-Sportschau wie viele tausend andere Fernsehzuschauer beim „Tor des Monats“ mit abgestimmt und auf den richtigen Treffer gesetzt. Unter all den Stimmen für das beste Tor im März wurde tatsächlich seine gezogen. Am Donnerstag (11.7.) hat er nun im Reisemobil-Center Josuweck in Witten den Schlüssel für sein neues Fahrzeug überreicht bekommen. Für Center-Chef Lars Josuweck war es nicht die erste Preisübergabe.
Josuweck: Der letzte Gewinner in Witten hatte keinen Führerschein
„Vor zwei, drei Jahren hat hier schonmal jemand ein Wohnmobil gewonnen. Der war erst 18 Jahre alt und hatte noch keinen Führerschein“, erinnert sich Josuweck. Der heutige Gewinner ist 67 Jahre alt, aber vielleicht übernimmt Enkel Larin Preiß (14) bald das Steuer. Bis zum Führerschein bleibt dem jungen Gymnasiasten noch etwas Zeit. Interesse an dem Campingmobil habe er aber schon angemeldet, verrät Opa Detlef.
Detlef Raabe hatte hat von seinem Gewinn durch Freunde erfahren. „Wir waren auf dem Geburtstag meiner Nichte und dann hörte das Handy nicht auf zu bimmeln“, erinnert er sich. In der Sportschau wurde gerade sein Name eingeblendet. Freunde hatten die Sendung verfolgt und klingelten nun Sturm.
Mit einem von ihnen unternimmt Raabe seit 26 Jahren mehrtägige Radtouren. Für die Anreise hätten sie früher oft die Deutsche Bahn genutzt. Doch die letzten Erfahrungen waren so schlecht, dass man den neuen Bus nun gut gebrauchen könne. „Jetzt bin ich flexibel und kann ganz anders planen“, freut sich der Rentner und schiebt nach: „Wir sind eigentlich keine Camper. Man wird sehen, wie wir uns mit dem Bus arrangieren.“
Letzter Camping-Trip liegt lange zurück
Etwas Campingerfahrung bringt er aber doch mi. Der letzte Urlaub in dieser Form liegt allerdings schon lange zurück. In den 1990er Jahren hat er mit seinen Kindern längere Radtouren gemacht und dabei gezeltet. „Jetzt habe ich ein Alter erreicht, in dem es im Zelt nicht mehr prickelnd ist“, witzelt der ehemalige Bergmann.
Beim „Tor des Monats“ macht er schon lange mit. Mit seinem Vater hat er früher noch Postkarten eingeschickt. Aber gewonnen hatten sie nie. Nun steht Detlef Raabe glücklich neben seinem Hauptgewinn. „Das ist ein Karmann Duncan 495. Der ist vergleichbar mit einem VW T6“, erklärt Experte Josuweck. Darin ist Platz für vier Schlafplätze. Über der Schiebetür sorgt eine Markise für Schutz vor der Sonne und das Dach lässt sich aufstellen.
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Für Detlef Raabe steht jetzt eine Probefahrt an. Anschließend müsse er wohl Freunden und Verwandten in Waltrop seinen Gewinn präsentieren. Der erste Urlaub ist auch schon in Planung. Ende des Monats geht es mit den Enkelkindern nach Heringsdorf - im nagelneuen Campervan. Herzlichen Glückwunsch!
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