Witten. Nachdem an einer Schule in Witten ein rassistisches Lied gesungen wurde, ist eine heftige Debatte entfacht. So reagieren die Nutzer auf Facebook.
Der Rassismus-Vorfall an der Helene-Lohmann-Realschule in Witten hallt weiter nach. Wie berichtet, hatten dort am Dienstag, 18. Juni, fünf Schüler während der Mottowoche lautstark rassistische Textzeilen zum Partyhit „L‘amour toujours“ gesungen. Auch die Polizei ermittelt. Auf Facebook wird das Ganze heftig diskutiert.
Mittlerweile wurde der Artikel „Rassistischer Gesang an Wittener Schule: „Einfach nur dumm“ über 1000-mal auf der Facebook-Seite der Wittener WAZ-Redaktion kommentiert. So nimmt Nutzer „Andy“ die Schulen an sich in die Verantwortung. „Ich denke, dass in der Schule viel zu wenig über die Greultaten im „Dritten Reich“ unterrichtet wird.“ Für die heutige Jugend sei das Thema wenig greifbar.
Helene-Lohmann-Realschule in Witten hat bereits Konsequenzen gezogen
Die Schule selbst hat im Nachhinein jedoch schnell Konsequenzen gezogen. Die zehnte Stufe musste für den Rest der Woche zuhause bleiben. Lediglich die Zeugnisverleihung am Freitag findet noch statt. Facebook-Nutzerin „Brynchen“ hält das für das falsche Signal. „Eigentlich müsste man sie doch gerade dann in der Schule lassen und besseren Unterricht machen.“
Doris Stappert findet es traurig, dass „wegen dieses Vorfalls dem kompletten Abschlussjahrgang eine freudige Erinnerung an die letzte Woche auf der „Helene“ verdorben wurde“. Sie glaubt zudem, dass sich die Jugendlichen in dem Moment keine Gedanken darüber gemacht haben, was sie mit ihrem Gesang anrichten. Sie spricht von einer „Großkotzigkeit“, die in dem Moment wohl eine Rolle gespielt habe.
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User Ralf tun die Schülerinnen und Schüler leid, die einen Migrationshintergrund haben. „Das hat auf einer Schule nichts zu suchen, da sollte man Respekt und Toleranz lernen!“, kommentiert er die rassistischen Gesänge. Wer sich nicht daran hält, muss mit den Konsequenzen rechnen. Andere Schüler wissen jetzt zumindestens genau, bei wem sie sich bedanken können!“
Es gebe an Schulen klare Regeln, so Ralf weiter, an die sich jeder halten müsse. Zudem würde er ein „erzieherisches Gespräch“ mit den Schülern für wertvoll halten. Auch Juliane stimmt dem zu. „Schüler der Klasse 10 wissen, was sie tun und welche Konsequenzen es geben könnte.“
Dass einige Facebook-Nutzer das Thema verharmlosen würden, kritisiert Philipp. „Wenn schon so viele Erwachsene ganz offenkundig ihre Unfähigkeit unter Beweis stellen, zu verstehen, was an der Nummer mit dem Lied ein Problem sein könnte, wundert mich gar nichts mehr.“ Er spricht von einer „reinen Dummheit“ und von Erwachsenen, die das Problem verharmlosten.
„Anstelle von Strafen sollte man die Jugendlichen aufklären“
Sandra Eckert hält eine Bestrafung der Jugendlichen für den falschen Weg. „Anstelle von Strafen sollte man die Jugendlichen aufklären. Ich bin der Meinung, dass man das nie vergessen sollte.“ Eine Erkenntnis würde man nicht über Strafen erlangen. „Es hat halt auch ein Geschmäckle, wenn man da eine Strafe verhängt und bei anderen Jugendlichen, die ein anderes Extrem an den Tag legen, nichts tut.“
Daniel kann die ganze Diskussion nicht verstehen. „Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird . Man muss nicht immer gleich alles so aufbauschen, als gäbe es nichts Schlimmeres auf der Welt.“ Auch Peter hält die eingeleiteten Maßnahmen nicht für angemessen. Er sagt, dass man defintiv auf den Vorfall reagieren müsse, jedoch angemessen. „Strafanzeigen und Staatsschutz halte ich für übertrieben.“ Doch eins ist klar: Egal, wie man zu dem Ganzen steht, das Thema bewegt die Wittenerinnen und Wittener.
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